Als der Wagen nicht kam

38421_lütz,van husen, als der wagen nicht kam_ v.11.1..inddMehr als ein halbes Jahrhundert nach dem 20. Juli 1944 macht Manfred Lütz eine außergewöhnliche Entdeckung: Er findet die Autobiographie seines Großonkels Paulus van Husen. Was er darin liest, zieht ihn sofort in seinen Bann. Nichts deutete darauf hin, dass Paulus van Husen einmal zum Verschwörer werden würde.
Vor dem Ersten Weltkrieg hatte er unter anderem in Oxford und Genf ein unbeschwertes Studentenleben geführt, Sarah Bernardt auf der Bühne erlebt, das mondäne Strandleben auf Borkum genossen. Doch mit dem Krieg nimmt sein Leben eine erste Wendung. In einem Husarenstück eilt seine Elitedivision 1918 der Regierung Ebert in Berlin zu Hilfe.
Als Mitglied der deutsch-polnischen Gemischten Kommission erlebt er beim Völkerbund in Genf Gustav Stresemann. Mit den Nazis gerät er sofort aneinander. Wie er Goebbels und Keitel begegnet und dem eiskalten SS-Mörder Heydrich Auge in Auge widersteht, beschreibt er packend.
Als Mitglied des Kreisauer Kreises hat er einen entscheidenden Moment mit dem Hitler-Attentäter Stauffenberg und am Ende überlebt er nur mit viel Glück.
In seiner Einleitung lässt Manfred Lütz nicht nur den Menschen Paulus van Husen noch einmal lebendig werden, er verweist auch auf die hohe Aktualität der abenteuerlichen Lebensgeschichte eines Mannes, der sich erhobenen Hauptes der Barbarei entgegenstellte.
Autoren
Manfred Lütz
, Dr. med., geb. 1954, Arzt, katholischer Theologe, leitet das Alexianer-Krankenhaus in Köln. Seine Bücher sind Bestseller und machen Lütz zu einem der meistgelesenen Sachbuchautoren der Gegenwart.
Paulus van Husen (1891-1971) war ein deutscher Jurist, Widerstandskämpfer gegen den Nationalsozialismus und Mitglied der Widerstandsgruppe Kreisauer Kreis. Er wurde den Attentätern des 20. Juli 1944 zugerechnet und im Oktober 1944 von der Gestapo verhaftet. Obwohl er in die Attentatspläne eingebunden gewesen und nach den Plänen der Verschwörer für das Amt eines Staatssekretärs in der neuen Reichsregierung vorgesehen war, konnte ihm nichts nachgewiesen werden. Gleichwohl wurde er im April 1945 vom Volksgerichtshof in dessen letzter Sitzung zu drei Jahren Zuchthaus verurteilt. Wenige Tage später wurde er von der Roten Armee aus dem Berliner Strafgefängnis Plötzensee befreit.
Als der Wagen nicht kam
Autoren: Manfred Lütz, Paulus van Husen
384 Seiten, gebunden
Herder
Euro 25,00 (D)
Euro 25,80 (A)
ISBN 978-3-451-38421-9