LOST ZONE aus Südtirol veröffentlichen ihre neue EP “Promises“ heute

LOST ZONE kommen aus Südtirol. Aus Südtirol? Da könnte man ja glatt meinen, der Bandname wäre eine Anspielung auf die ziemlich entlegene Herkunft. Ist er aber nicht! Wie Sänger Florian ausführt, bezieht er sich vielmehr darauf, dass die Musik ein Rückzugsort ist, an dem man die Probleme des Alltags vergessen und einfach mal die Sau rauslassen kann. „Wir würden Südtirol nie als „Lost Zone“ bezeichnen, denn wir sehen eher die positiven Aspekte, in einem eigenen Kosmos abseits der Szene-Metropolen zu leben. Dadurch sind wir nicht von deren kurzlebigen Trends beeinflusst, sondern können uns ungestört austoben und unsere musikalischen Visionen entwickeln.“
Stilistisch sind die Songs gar nicht so einfach einzuordnen, da sie verschiedene Elemente aus Rock und Core aber auch Pop beinhalten und dabei unterschiedliche Schwerpunkte setzen. So zeigt die packende erste Single “Promises“ mit treibenden Riffs und harten Beats die wilde Seite der Jungs!
Offizielles Video “Promises“… gibt es hier.
“Color Blind“ markiert mit melancholischen Pianoklängen eher das andere Ende des Spektrums. Vielschichtig präsentiert sich auch Florian, der seine wunderschönen Melodielinien (allen voran “No Regrets“!) mit kristallklarer Stimme singt, bei entsprechenden Passagen aber auch ins Kratzbürstige abgleiten kann (z.B. “Wildfire“). Die Songs werden von cleverem Programming subtil unterstützt und wirken Dank sorgfältig ausgearbeiteter Arrangements sehr stimmig. Wenn es denn unbedingt Namedropping sein muss, dann kommt das Dreieck aus Linkin Park, Bring Me The Horizon und 30 Seconds To Mars dem Ganzen noch am nächsten. „Diese drei Bands gefallen uns und mögen unbewusst ihre Spuren hinterlassen haben, aber grundsätzlich machen wir unser eigenes Ding!“, betont Florian.
Obwohl weit mehr Instrumente zu hören sind, handelt es bei LOST ZONE um ein Trio. „Es hat sich mit einem Bassisten einfach nicht ergeben, und je länger wir gesucht haben, desto weniger haben wir einen vermisst“, blickt Elias zurück. „Unser Workflow hat sich immer besser eingegroovt, so dass es in dieser Konstellation perfekt ist. Bei Konzerten haben wir in Zukunft vor, mit zusätzlichen Session-Musikern zu arbeiten, aber die eigentliche Band sind nur wir Drei.“ Dass dieses Konzept mit einem kreativen Kern plus Live-Unterstützung durchaus langfristig funktionieren kann, zeigen Bands wie Oomph!, die es seit Jahrzehnten genauso handhaben.
Selbstverständlich haben Flo, Simon und Elias sämtliche Instrumente selbst eingespielt (Ehrensache!) und zudem auch die Produktion übernommen, denn hier haben wir es mit Vollblutmusikern zu tun, die ihr Studio-Handwerk von der Pike auf gelernt und weiter entwickelt haben. So studierte Simon beispielsweise Schlagzeug an der Deutschen Popakademie in Berlin und Elias 14 Jahre lang Gitarre an lokalen Musikschulen; zudem besuchte Sänger Flo die technische Fachhochschule, um die Grundlagen der Aufnahmetechnik zu lernen.
Folgerichtig haben sich die vor Tatendrang nur so strotzenden Jungs 2017 ihr eigenes kleines Studio eingerichtet, damit sie jederzeit autark arbeiten können. Eine lohnende Investition, die Florian und Simon nicht zuletzt deswegen stemmen konnten, weil sie keinen Alkohol trinken. „Dadurch haben wir im Laufe der Jahre jede Menge Geld gespart und können zudem unsere ganze Kraft für die Musik verwenden – sie sorgt bei uns für den Rausch!“ Ein entsprechendes Sendungsbewusstsein oder gar dogmatische Texte über Straight Edge liegen den Jungs aber fern. „Wir wollen niemanden Vorschriften machen, sondern schreiben über zwischenmenschliche Dinge, die uns bewegen“, erklärt Florian. „Jeder von uns schreibt Texte, wobei besonders Simon darin gut ist, weil er früher in der Schule eine Zeitlang Rap gemacht und daher viel Übung mit der Sprache hat.“