Die Hexenverfolgung, eine der dunkelsten Zeiten der Geschichte, prägte das Mittelalter in besonderem Maße. Sie hinterließ auch im Bodenseeraum und in Oberschwaben ihre Spuren. In den 1480er Jahren forcierte das Bistum Konstanz mit zahlreichen Hexenprozessen diesen Wahn. Welchen gesellschaftlichen Ausgrenzungen und Gefahren die Frauen damals ausgesetzt waren, zeigt die Immenstaader Autorin Cornelia Haller in ihrem historischen Roman »Seelenfeuer«, der in einer Neuausgabe im Gmeiner-Verlag erscheint.

Hagelunwetter, Hungersnot und Pest: Der Bodenseeraum und Oberschwaben werden im Jahr 1483 vom Unheil verfolgt. Für den mächtigen Kaplan der Stadt Ravensburg ist es das Werk des Teufels. Im Fokus der Handlung steht die junge Luzia, die sich im Jahr 1483 in Ravensburg einen Namen macht. Doch ihre besonderen Fähigkeiten und Naturheilverfahren stoßen nicht immer auf Zuspruch. Insbesondere dem Kaplan sind sie ein Dorn im Auge, der die Hebamme schließlich auch der Hexerei anklagt. Damit beginnt für Luzia ein wahres Martyrium.

Die LeserInnen finden sich in einer düsteren Atmosphäre wieder, die von Unheil und Misstrauen geprägt ist. Mit Luzia präsentiert die Autorin eine starke Frau, die sich von ihrem Schicksal leiten lässt. Das Resultat ist ein gut recherchierter Roman, der sich durch seine mitreißenden und bildhaften Schilderungen auszeichnet.

Autorin
Cornelia Haller
wurde 1966 in Immenstaad am Bodensee geboren. Sie stammt aus einer Familie, in der das Geschichtenerzählen Tradition hat. Vom Schreiben geträumt hat sie lange, verfasste zunächst Kurzgeschichten und schließlich ihren ersten Roman. Sie kocht gerne für die Familie und gute Freunde oder geht zum Skifahren in die nahen Alpen. Zu Recherchezwecken reist sie gerne und viel. Die Autorin ist verheiratet, hat zwei Töchter und lebt am Bodensee – eine Quelle der Inspiration für ihre historischen Romane.

Seelenfeuer
Autorin: Cornelia Haller
440 Seiten, Broschur
Gmeiner Verlag
Euro 15,00 (D)
Euro 15,50 (A)
ISBN 978-3-8392-2933-0