Joachim Staudt „Quest“
“Quest” – die mystische Suche nach Erkenntnis und Sinn, das große Abenteuer des Lebens. Das ist der Titel und zugleich Programm des neuen Albums des Saxophonisten Joachim Staudt. Nach den beiden viel beachteten Vorgängern .Seven Wishes. (Moveo Records, 2017) und .Drop In The Ocean. (Personality Records, 2010) ist Staudt mit .Quest. sein bisher eindrucksvollstes und reifstes Werk gelungen.
Die zehn Songs . ausschließlich Eigenkompositionen des Bandleaders . bestechen durch ihre Tiefe und Eigenständigkeit. Das Quartett formt aus diesen Kompositionen eine magische und mitreißende Klangwelt, deren Wurzeln tief im Jazz zu verorten sind. Zugleich lebt die Musik dieses Albums von der Vielfalt subtiler Einflüsse aus verschiedensten Genres. Mal sind es Anleihen bei Filmmusik, mal westafrikanische oder Funk-inspirierte Grooves, mal orientalische oder impressionistische Klangfarben. Es sind diese Kontraste, die den Hörer immer wieder aufs Neue in ihren Bann ziehen.
Joachim Staudts warmer Saxophonton, der manchmal luftig haucht und dann wieder kraftvoll zupackt, prägt dieses Album. In harmonischer Ergänzung dazu erklingt bei manchen Stücken die Bassklarinette hölzern und kantig. Das Fender Rhodes Piano, das seit den 1970er Jahren mit seinem unverwechselbaren Sound schon viele Songs geprägt hat, trägt mit seiner Wärme und klanglichen Dichte viel zur Tiefe dieses Albums bei. In Kombination mit dem geerdeten und weichen Fundament von Bass und Schlagzeug entsteht so der unverwechselbare Klangcharakter dieses Albums.
Staudts bisheriger Werdegang führte ihn zum Studium nach Amsterdam, wo er insgesamt sieben Jahre verbrachte. Dort tauchte er nicht nur tief in die dortige Jazzszene ein, sondern öffnete auch seinen Horizont für eine Vielfalt anderer Musikstile von Soul über freie Improvisation bis zu elektronischer Musik. Als Saxophonist führte ihn sein bisheriger Weg über das BuJazzO unter Peter Herbolzheimer, zu verschiedenen Sideman-Tätigkeiten, u.a. bei Eddy Martinez, Dawn Penn, Roy Ellis, Tom Gäbel, Rainer Tempel, Flowriders, zu Festivalauftritten u.a. beim Montreux Jazz Festival und Northsea Jazz Festival und auf Tourneen durch ganz Europa.
Unterstützt wird er am Fender Rhodes Piano von Anselm Krisch. Der Pianist und Keyboarder ist als gefragter Sideman und Initiator eigener Projekte (Anselm Krisch Trio, Flüstertüte) sowohl im traditionellen Jazz als auch im Fusionbereich tätig.
Florian Dohrmann am Kontrabass ist als langjähriger Bassist des David Orlowsky Trios schon um die halbe Welt getourt und hat mehrere Echos gewonnen . Dabei hat er jedoch nie seine Liebe zum Jazz vernachlässigt. Erfolgreiche eigene Projekte (zuletzt Florian Dohrmanns .Blank Page.) sprechen für sich.
Der Schlagzeuger Lars Binder hat ein beeindruckendes Portfolio und ist deutschlandweit regelmäßig mit der Sängerin Cécile Verny und einer Vielzahl anderer Jazzformationen zu hören. Mit der Mannheimer Band L14,16 hat Binder zweimal den Preis der deutschen Schallplattenkritik gewonnen.
Tracks
Quest
One upon a time
Road trip
Pyramids
Mikado
Blue jungle
Far away prelude
Distant lights
Nightwalker
The joker
Joachim Staudt „Quest“
Eigenvertrieb