Tim Tiebel und Die Tiere der Einsamkeit „Die Party ist so ziemlich vorüber“
Tim Tiebel & Die Tiere der Einsamkeit spielen ein altes Lied. Eines, das man schon irgendwo einmal gehört hat. Etwas flüstert unter dem Parkett, und jemand hat noch Schnaps gefunden. Warme, weiße Beta-Männer mit Folk-Gitarren und rasenden Säugetierherzen. Und eben dachte man schon, man hätte das alles jetzt durchschaut, die Dylan-Harp, das Springsteen-Pathos, da kommt Hans Albers mit Hipsterbart um die Ecke und singt so herzzerreißend vom Ende einer Liebe, dass man sich am liebsten an der darüber gezuckerten Geige erhängen möchte.
Wenn da nicht im nächsten Augenblick dieses Schlagzeug wie der Ochs durchs Schtetl stampfen würde, Takt für Takt ein drohendes Unheil herauf beschwörend. Klezmer? Vielleicht. Jedenfalls könnte man direkt dazu tanzen, wenn auch mit hängendem Kopf. Die letzte Tram rasselt vorüber. Der Mond hängt schief über den Dächern.
Jemand schmiert „Indie´s not dead“ an eine Klowand. Tim Tiebel & Die Tiere der Einsamkeit spielen den Blues der Privilegierten.
Tim Tiebel und Die Tiere der Einsamkeit „Die Party ist so ziemlich vorüber“
Lonely Rabbit