Spät lieben gelernt
„Im Niemandsland gibt es weder Einsamkeit noch Fremdheit, nur Freiheit.“
1. Januar 1943. Im englischen Exil der Eltern kommt Erica Fischer zur Welt. Die ersten Lebensjahre stehen im Schatten einer entwurzelten Familie, die gegen den Willen der jüdischen Mutter 1948 nach Wien zurückkehrt. Die Eltern denken modern, können ihren Kindern aber keine Geborgenheit geben.
Ein beeindruckendes, bewegendes Frauenleben. Durch Intelligenz, Charme und Lebenshunger gelingt Erica der Sprung in die Freiheit: Sie wird eine der Gründerinnen der österreichischen Frauenbewegung und eine gefeierte Autorin. Die Geschichte einer vielseitigen Lebenskünstlerin, die sich für Entrechtete einsetzt und ihre Lebenslust dabei nie verliert.
„Mir wurde bewusst, dass mein Leben – knapp vor Ende des Zweiten Weltkriegs begonnen – geeignet ist, in der Kapsel meiner unbedeutenden Person die großen Themen des 20. Jahrhunderts zu illustrieren. Geboren im Exil der Eltern, die vor den Nazis aus Österreich nach England flüchten mussten, war der Ekel vor der rassistischen Entwertung von Menschengruppen von Anfang an in meine DNA eingeschrieben. Und auch der Ekel vor jeder Form von Diskriminierung, insbesondere jener, die sich gegen mein eigenes Geschlecht richtet.
Der tiefgreifende Einfluss der Frauenbewegung auf meine persönliche Entwicklung steht stellvertretend für Millionen Frauen meiner Generation.“
Autorin
Erica Fischer wurde 1943 in St Albans bei London geboren, wohin die Eltern aus Wien geflüchtet waren. Sie wuchs in Wien auf und studierte am Dolmetschinstitut der Universität Wien. 1972 war sie eine der Mitbegründerinnen der autonomen Frauenbewegung in Wien. Sie arbeitet als freie Journalistin, Autorin und Übersetzerin. Seit 1988 lebt sie in Deutschland, seit 1994 in Berlin. Ihr Buch „Aimée & Jaguar“ wurde zum Weltbestseller.
Spät lieben gelernt
Autorin: Erica Fischer
224 Seiten, gebunden
Berlin Verlag
Euro 22,00 (D)
Euro 22,70 (A)
ISBN 978-3-8270-1472-6