Eva begleitet das Sterben ihres Mannes Martin, den sie liebt. Nur wenige Monate hat er noch zu leben. Sie pflegt ihn, setzt Spritzen, immer an seinem Bett, das zum Ort und Symbol ihrer Liebe und des Sterbens wird. Während Eva der sinnlichen Welt der Lebenden angehört, ist Martin ihr zunehmend entrückter. Aber was wird unter dem Druck der Hoffnungslosigkeit aus der Liebe? Geht sie kann Abschiednehmen ein Teil davon sein?

weiter oder muss sie neu beginnen? Wie vielfältig ist Nähe und Rolin gelingt eine Kartografie der Ambivalenzen im Leben neben dem Tod. Mit erschütternder Kraft erzählt sie von Gefühlszuständen zwischen Hoffnung und Verneinung, Angst und Stolz sowie dem Schmerz der Erinnerung. Am Ende dieser Reise steht die Stille im leeren Haus. Doch Das Bett berichtet nicht nur vom Zurückbleiben, sondern auch vom Weiterleben und von der existentiellen Wandlung im Leben einer Frau hin zur Vereinzelung.

Der Roman trägt autobiografische Züge; Dominique Rolin begleitete selbst das Sterben ihres Mannes Bernard Milleret, dem der Roman gewidmet ist. Doch ist Das Bett, wie die Neue Zürcher Zeitung schrieb, »reine Dichtung«. Die psychologische Feinheit und die Prägnanz des Stils weisen Rolin dabei als meisterhafte, unsentimentale, doch in alle Tiefen menschlicher Erfahrung greifende Erzählerin aus.

Autor
Dominique Rolin
(1913 – 2012) erforschte in autobiographisch inspirierten Romanen Liebe, Isolation und Identität. 1952 gewann sie den Prix Femina. Ihr umfangreiches Werk machte sie zu einer bedeutenden feministischen Stimme der französischen Literatur.

Das Bett
Autor: Dominique Rolin
253 Seiten, Broschur
Suhrkamp
Euro 20,00 (D)
ISBN 978-3-518-47457-0