Eben noch war Antonia auf dem Weg vom Bäcker zum Linienbus, da tut sich unter ihr die Straße auf und Antonia fällt. Doch statt auf dem Boden des Lochs aufzukommen, fällt sie immer tiefer und tiefer. Bald schon ist sie sich nicht mehr sicher, ob das Geschehen real ist oder nur in ihrer Einbildung existiert.

Antonias Unsicherheit überträgt sich auf die Leserinnen und Leser: Das Spiel mit der wortwörtlichen Haltlosigkeit führt den Roman in eine faszinierende Zwischenwelt zwischen Bewusstsein, Erinnerungsfragmenten, Komafantasie sowie Verweisen auf „Alice im Wunderland“ und existenzialistische Gedankenspiele.

„Das Fallen“ ist ein radikales, erzählerisches Experiment – lustvoll verstörend, bisweilen düster-melancholisch und reicht zwischendurch immer wieder ins Absurd-Komische hinein.

Spätestens als Antonia während ihres Fallens auf verschiedene andere Menschen trifft, die ebenfalls in Löcher gefallen sind, befinden wir uns mit ihr in einer paradoxen Zwischenwelt, in der das Fallen selbst den einzigen Halt gibt.

Autor
Michael-André Werner
ist Romancier, Satiriker und Herausgeber. Er schreibt für Zeitungen und Zeitschriften ( u. a. Das Magazin), tritt bei Poetry Slams und Berliner Lesebühnen auf und organisiert und leitet Schreibwerkstätten für Jugendliche und junge Erwachsene. Er wurde vielfach ausgezeichnet, u.a. mit dem Weißen Raben (2013), dem Reinheimer Satirelöwen (1999), dem Walter-Serner-Preis (1995) sowie mit Stipendien der Stiftung Preußische Seehandlung (1992, 2007) und der Dublin City writers (2000). Seine Romane „Schwarzfahrer“, „Aussichten eines Klaus“ und „Kopf hoch, sprach der Henker“ erscheinen cei Aufbau und List, von ihm herausgegebene Textsammlungen bei Rowohlt, Falken und Satyr. „Das Fallen“ ist Michael-André Werner vierter Roman.

Das Fallen

Autor: Michael-André Werner
256 Seiten, gebunden
Satyr Verlag
Euro 22,00 (D)
ISBN 978-3-947106-42-4