Doras Leben erscheint ihr mehr und mehr belanglos. Täglich fährt sie mit dem Zug aus einem kleinen Vorort nach Barcelona, um ihrer Arbeit als Journalistin nachzugehen: Sie besucht Pressekonferenzen, die niemanden interessieren und schreibt Kurztipps zu Erdmandelmilch-Lokalen – ein Thema unbedeutender als das andere. In ihrem Alltagstrott beobachtet sie die Menschen in ihrer Umgebung genau und stellt immer wieder fest, wie absurd sie deren Handlungen und Gespräche findet.

Als sie auf einer Reise nach Dublin den Apotheker Murphy kennenlernt, der nicht nur ein leidenschaftlicher Anhänger von James Joyce, sondern auch liebevoller Hühnerfreund ist, kommt ihr die Idee, diese Absurditäten in Kunst zu verwandeln. Zurück in Katalonien, beginnt sie mit nächtlichen Kunstaktionen nach Banksys Vorbild und verarbeitet darin nicht nur ihre Alltagsbeobachtungen, sondern auch die Hühner-Thematik, die ihr Leben schon seit der Kindheit einfach nicht loszulassen scheint.

Komisch, tragisch und ein kleines bisschen kurios: Die mehrfach ausgezeichnete Autorin Anna Ballbona schafft mit ihrem katalanischen Roman Joyce und die Hühner eine Geschichte über den Wahnwitz des Lebens, in dem nicht nur die Suche nach Sinnhaftigkeit und Freiheit, sondern auch Hühner eine entscheidende Rolle spielen.

Autorin
Anna Ballbona i Puig
(geb. in Montmeló, 1980) ist eine katalanische Journalistin und Schriftstellerin, die mehrfach für ihre Texte ausgezeichnet wurde. Ihr 2016 erschienener Roman Joyce i les gallines war auf der Shortlist für den re-nommierten Premi Llibres Anagrama de Novel·la, für ihre jüngsten Roman No soc aquí (2020) bekam sie ihn. Bisher ist sie nur ins Spanische übersetzt.

Joyce und die Hühner
Autorin: Anna Ballbona i Puig
224 Seiten, gebunden
Karl Rauch
Euro 24,00 (D)
Euro 24,70 (A)
ISBN 978-3-7920-0268-1