Julian Camargo „Songs About Being Young“

Songs About Being Young ist das Debütalbum des Deutsch-Kolumbianischen Schlagzeugers und Songwriters Julian Camargo. Der Titel kommt nicht von ungefähr, denn das älteste Stück, Air, hat Camargo im Alter von 14 Jahren geschrieben und das neuste, Circles, zehn Jahre später. Inhaltlich reicht das Album also von Teenie-Tagträumen, über die Lebensfreude und Neugier des Älterwerdens, bis hin zu den Sorgen und Ängsten eines jungen Erwachsenen. Mit an Bord sind nationale Musiker, sowie international bekannte Größen.

„Es fühlt sich an wie das erste Drittel, wenn ich Glück habe Viertel, meines Lebenswerks.“ Das Album ist weit mehr als eine Ansammlung elf kontrastierender Kompositionen – es ist eine Zeitreise, ein fleißig geführtes Tagebuch, der Soundtrack einer Dekade.

Musikalisch fließen dementsprechend einige Genres zusammen. Müsste man den Stil auf ein Wort reduzieren, würde man wohl Pop sagen, jedoch kommen dazu Einflüsse von Blues, Soul, Jazz und manchmal sogar die Verrücktheit Franz Zappas.

Dass Camargo studierter Musiker ist, merkt man den Feinheiten an. Auf dem Album spielt er Schlagzeug, sowie teilweise Gitarre, Klavier, Bass und auch als Sänger taucht er auf – bei Home Remedy und You Mean The World To Me. Seine Musik ist für alle Ohren leicht zu verstehen, doch komplex in ihrer Struktur. Als Beispiel achte man nur mal auf den Rhythmus des Stücks I’m Sick of Technology. Während es bei einem absurden, digitalisierungskritischen Text dazu einlädt, im Vier-Viertel-Takt mit dem Kopf zu nicken, fällt vermutlich kaum jemandem auf, dass dieser in lauter Quintolen unterteilt ist. Gleiches bei Circles, einem emotionalen Song über das manchmal unaufhaltsame kreisen von Gedanken – im Fünf-Viertel-Takt.

„Man muss kein Experte sein, um meine Musik zu hören. Wer aber doch einer ist, kann seinen Spaß immer noch mit den Details haben.“

Um seine musikalischen Ideen umzusetzen, hat sich Julian Camargo, in seiner aktuellen Heimatstadt Mainz, eine hochkarätige Band zusammengestellt. Die Besetzung ist ein Quintett, bestehend aus Caro Trischler am Gesang, Lukas Roos an der Gitarre, Lukas Ruschitzka am Piano und Lukas Franz am 5-saitigen E-Bass. Zusätzlich schmücken das Album nationale und internationale Gastmusiker, wie Daniel Stelter (als Gitarrist u.a. mit Annett Louisan, Till Brönner, Jan Delay), Jesse Milliner (Pianist u.a. bei Chaka Khan, Lee Ritenour), Simon Oslender (Pianist/Organist u.a. bei Bill Evans, Wolfgang Haffner, WDR Bigband), sowie der Gitarrist Mark Lettieri aus den USA, der unter anderem Teil der legendären Band Snarky Puppy ist.

Ergänzt wird Songs About Being Young durch kreative Musikvideos, in denen mal die junge Künstlerin Julie Saib einen Schreibtisch bemalt, um ihrem grauen Leben zu entkommen, oder mal Menschen ihre Handys abgenommen werden, bevor der Terminator allem ein Ende setzt. Regie, Kamera und Schnitt ebenfalls Julian Camargo. (Die Videos werden Stück für Stück bis Ende des Jahres veröffentlicht.)

Es ist ein Album voller Überraschungen, kein Song gleicht dem anderen. Alle Titel sind Eigenkompositionen, mit Ausnahme von I Was Told, geschrieben gemeinsam mit der Künstlerin Leona Berlin, und einem Arrangement des Klassikers Walking in Memphis von Marc Cohn.

Tracks
01 Circles 04:18
02 Transcendence (Intro) 01:27
03 I’m Sick of Technology 3:46
04 Walking in Memphis 04:04
05 Some Years Ago 03:41
06 I Was Told 04:10
07 Air 04:09
08 Home Remedy 05:01
09 Traum vom Mond 02:39
10 Life Is My Lover 05:28
11 You Mean the World to Me 02:43

Julian Camargo „Songs About Being Young“
DMG