Die deutsche Nazi-Vergangenheit ist auch heute, nach vielen Jahrzehnten, ein sensibles und aktuelles Thema. Viele Regimegegner haben damals kleinbeigegeben und sich angepasst. In ihrem Inneren waren sie keine Nazis, sondern repräsentierten dies nur für Außenstehende. Denn nur wer akzeptiert wurde, konnte im dritten Reich Karriere machen.

Im neuen Roman „Reingewaschen“ greift Claus Wechselmann diese immer noch präsente Thematik auf. Im Fokus der Handlung steht ein Familiengeheimnis, das erst Mitte der 1980er Jahre ans Licht kommt. Sebastian findet im Nachlass seines Großvaters Briefe, die dieser als Häftling während des zweiten Weltkrieges seiner Frau geschrieben hat. Er wird neugierig und setzt alle Hebel in Bewegung, dem Geheimnis und auf den Grund zu gehen.

Er recherchiert dabei gegen den Willen seines Vaters, denn dieser scheint ebenfalls etwas zu verbergen. Aus der Sicht des jungen Protagonisten erzählt, erhalten die LeserInnen einen Einblick in das ehemalige Nazi-Deutschland und in die Suche nach den Wurzeln einer Familie. Dabei lernen sie die Abgründe des Menschseins, sowohl im Dritten Reich, als auch danach kennen.

Autor
Claus Wechselmann
, 1963 in Berlin geboren, studierte dort Linguistik und Kommunikationswissenschaften und startete danach beruflich in der Welt der großen Konzerne. So arbeitete er für Siemens und IBM, ehe es ihn in eine Berliner Beratungsfirma zog. Seit 2015 macht er aus seinen Erfahrungen und Gedanken spannende Geschichten und schafft mit seinem Erstlingswerkt „Reingewaschen“ einen Roman, der Spannung und Anspruch in selten gelungener Balance hält. Claus Wechselmann ist Vater von zwei Töchtern, die nicht nur mit ihrer Inspiration seine Bücher bereichern, sondern gleichzeitig kritisches Publikum sind.

Reingewaschen
Autor: Claus Wechselmann
288 Seiten, TB.
Gmeiner Verlag
Euro 12,00 (D)
Euro 12,40 (A)
ISBN 978-3-8392-2647-6