Ulf Kleiner „Pianoskop“

Zwei Tage und eine Nacht schloss sich Jazzpianist Ulf Kleiner zusammen mit einem schönen Flügel, einigen Ideen und einer Hand voll guter Mikrofone ein – ursprünglich um Musik für die Bibliothek des Filmmusikstudios ‚Klangraum‘ aufzunehmen. In absoluter Ruhe entstand tief im Inneren des Instruments eine Auswahl von Skizzen, Collagen und Grooves, nah und nahbar wie unter einem Mikroskop.

Kleiner experimentierte mit allen Arten von kleinen Gegenständen auf den Saiten um feine Klangveränderungen zu erreichen, sammelte ausgefallene Sounds und Rhythmen und bald wurde klar, dass die Aufnahmen ein Album ergeben würden: PIANOSKOP.

Die Sammlung von 19 Aufnahmen ist eine Mischung aus Minimal Music, Groove und Jazz und wird durch einen Bonus Track aus einer früheren Session vervollständigt (Nr. 17), ein Stück für Flügel, Fön und Bandecho. Auch hier wurden alle Komponenten akustisch aufgenommen und anschließend behutsam arrangiert. Zusätzlich zu dem Album werden Variationen der Stücke und weitere ‚Pianoskope‘ online erhältlich sein – für Filmmusik, wie ursprünglich geplant.

Ulf Kleiner spielt Klavier seitdem er laufen kann. Aufgewachsen in der oberfränkischen Wagner-Stadt Bayreuth hatte er die Jazzplattensammlung seines Vaters als alternativen Wegweiser an der Seite. Nach einem Studium bei Achim Kaufmann und Christof Sänger an der Uni Mainz blieb er – nun selbst Dozent für Jazzpiano – der HFM und der Stadt treu.

In erster Linie als passionierter Fender-Rhodes- Experte bekannt, hat Ulf Kleiner eine große Vorliebe für handgemachte, analoge Sounds – wozu natürlich auch das akustische Piano zählt. Er erhielt 2006 den Jazzpreis der Stadt Frankfurt, hat in seinem SommerResidenzStudio u.a. die Alben von Jeff Cascaro – The Other Man oder Fola Dada – Earth produziert und arbeitet/e u.a. mit Fola Dada, DePhazz, Spaniol4, Joo Kraus, Daniel Stelter, Larry Carlton, Charlie Mariano, HR Big Band, Paul Van Dyk, Huun Huur Tu, Ian Pooley und vielen anderen.

Im Jahr 2016 nahm er ein Album unter dem Titel ‚Good Times‘ auf (ebenfalls Klangraum Records), eine Hommage den Sound der Pianotrios der 60er Jahre – und an die Eltern der Musiker die dafür sorgten, dass die Musik von Oscar Peterson & Co schon im Kinderzimmer lief.

Tracks
1 Pianoskop No 1 Intro
2 Countdown
3 Slow bass
4 Mallet drive
5 Torkel toys
6 tubes grande
7 Guess
8 Lost tramway
9 Sun stride
10 Twin peaks reverb
11 Dots & strings
12 Pi fonk
13 Dark horizon
14 Kalimba rise
15 Galan groove
16 Echoes & dots
17 Some owls never jack around
18 Slick line
19 Olive grove
20 Never told Outro

Ulf Kleiner „Pianoskop“
Klangraum