Chris Minh Doky "New Nordic Jazz"
Die Vorgeschichte ist kurz erzählt. Der dänische Bassist Chris Minh Doky ging mit 18 Jahren nach New York, wurde dort aufgrund seines ganz eigenen speziellen Sounds von Mike Stern entdeckt und wurde bald international bekannt. Er zählt bis heute zu einen der ganz Großen an seinem Instrument und auch als Meister der Vielseitigkeit. Doky, der von vielen als Amerikaner bezeichnet wurde/wird, beginnt heute, die Leute darin zu korrigieren und kehrt zu seinen dänischen Wurzeln zurück.
Er schreibt das Album „New Nordic Jazz“, für das er das gleichnamige Trio mit Pianist Peter Rosendal und Schlagzeuger Jonas Johansen gründet. Das nun vorliegende 2. Album des Trios nennt er „Transparency“. Während das erste New Nordic Jazz–Werk versuchte, die Natur des Nordens zu beschreiben (Lyset = Licht, Blæst=Wind, Havet=das Meer usw.), versucht das zweite NNJ-Album, ein weiteres charakteristisches nordisches Merkmal zu beschreiben: die Lebensweise, das Erleben und den Ausdruck des nordischen Gemeinschaftsgefühls. „Ich versuche, es aus der Perspektive einer Familie zu beschreiben. Nicht unbedingt meiner eigenen, aber natürlich ist sie auch davon inspiriert.“
Chris Minh Doky vermag es dank seiner faszinierenden Kreativität und seiner magischen Melodien, die Rolle des Bass-Spiels neu zu definieren. Bei ihm ist das Bass-Spiel weit mehr als ein Rhythmus-Geben, vielmehr steht es direkt im Vordergund.
Seine Karriere begann im Bereich des Jazz, wobei sein unvergleichlicher Sound das Vehikel war, das ihn als Solokünstler in neue musikalische Gefilde führte. Ob elektrisch oder akustisch, seine Fähigkeiten haben Genres überbrückt und persönliche musikalische Zusammenhänge erweitert, so dass die Solostimme seines Instruments ein individuelles, natürliches Gefühl in Ausdruck und Eindruck hervorbringt.
Doky trat als junger Musiker zuerst in Dänemark auf, doch noch als Teenager zog er nach New York, wo der berühmte Jazz-Gitarrist Mike Stern hörte, wozu er fähig ist und diesen Sound in seiner Band haben wollte. Dies sprach sich schnell herum. Doky stand gemeinsam mit Stern neben Namen wie Brecker, Scofield, Mendoza, Sakamoto, Sanborn, Gurtu, Camilo und vielen, vielen weiteren, jeder mit einem anderen Stil und einer anderen Herangehensweise an eine bestimmte Facette des Jazz.
Doky ist auch weiterhin ein starker Interpret auf der internationalen Jazz-Bühne, doch schon vor Jahren eroberten seine einzigartigen Soloauftritte die Ohren und Herzen der Popwelt. Er erweiterte seine Karriere und erlangte die Aura eines Rockstars, indem er mit Stars der Popwelt in Arenen auftrat. Es mag wie ein Paradoxon erscheinen, dass Doky auch Ohren und Herzen im Klassik-Universum eroberte und mit Sinfonieorchestern, Ballett-Ensembles und Opernsängern in Opernhäusern spielte.
Die Arbeit im Klassikbereich drückt sich in einer klassischen Tradition aus, die mit Improvisation gewürzt ist – sozusagen mit dem Geist des Jazz. Seine Stimme auf diesem Gebiet wurde verglichen mit der Rolle eines Solo-Cellisten, jedoch mit dem vollen Klang des Akustikbasses als Solist, der die Dimensionen eines Ensembles erweitert.
Der klassische Stil ist eines der drei Hauptventile für Dokys Kreativität. In seinem Projekt New Nordic Jazz erkundet er behutsam das Mysterium einer fesselnden skandinavischen Tradition des Geschichtenerzählens. Zugleich ist er Frontmann von The Electric Nomads, was wie ein absoluter Gegensatz erscheint, da The Electric Nomads uns ihren ganz eigenen ungezügeltem, funky Jazz mit Rock-Anklängen präsentieren.
Allen dreien gemeinsam ist die Art, wie Doky sich durch den Bass als Solo-Instrument mit direkter Verbindung zur dänischen Bass-Tradition ausdrückt. Indem er in jede neue Herausforderung sein Herz und seine Seele einbringt, wurde Doku zu einem Bass-Solisten von Rang.
Tracks
Brother
Daughter
SonFather
Psalm
Woman
Man
Sister
Mother
Chris Minh Doky „New Nordic Jazz“
Red dot Music