Die Aussprache
Während ihre Peiniger in der Stadt vor Gericht stehen, treffen sich acht Frauen einer Menonitengemeinde heimlich und beraten, was zu tun ist. Würde die Gegenwart der Männer nicht Öl ins Feuer ihrer zum Teil mörderischen Gedanken gießen und sie zwingen, ihren friedfertigen Glauben zu verraten? Können sie fortgehen, sie, die weder lesen noch schreiben können und nicht einmal die Sprache des Landes sprechen, in dem sie leben? Vielleicht ist die Vergebung, die ihre Religion verlangt, tatsächlich nur aus der Distanz möglich.
Acht Frauen. 48 Stunden Zeit, die eigene Geschichte umzuschreiben. Jahrelang haben sie versucht, mit dem, was geschehen ist, zurechtzukommen. Jetzt haben die Frauen einer abgeschieden lebenden Gemeinschaft die Gelegenheit, alles anders zu machen. Und so ergreifen sie das Wort. Sollen sie bleiben oder gehen? Bleiben sie, dann müssen sie nicht nur angehört werden, sondern auch verzeihen. Gehen sie, müssen sie in einer ihnen gänzlich unbekannten Welt den Neuanfang wagen.
Autorin
Miriam Toews (sprich: Teyfs), geboren 1964 in Steinbach/Manitoba, ist eine der profiliertesten kanadischen Autorinnen. Sie studierte Filmwissenschaften und Journalismus und arbeitete für Presse und Rundfunk. Mit ihrem Roman Ein komplizierter Akt der Liebe (2004) wurde sie international bekannt. Für Die fliegenden Trautmans und Das gläserne Klavier erhielt sie u. a. den Rogers Writers‘ Trust Fiction Prize. Sie lebt und arbeitet in Winnipeg.
Die Aussprache
Autorin: Miriam Toews
256 Seiten, gebunden
Hoffmann und Campe
Euro 22,00 (D)
Euro 22,70 (A)
sFr 29,90 (UVP)
ISBN 978-3-455-00509-7