Die Flöte des Toten

In diesem Buch sind Tote versammelt, bekannte und weniger be­kannte, die einmal nicht nur lebten, sondern höchst lebendig waren, und die Viale Moutinho vor dem Vergessen gerettet hat. Später ist der fröhliche Umgang mit Gevatter Tod natur­gemäß einer anderen Stimmung gewichen, und auch der Ton ist rauer geworden. Alter und Krankheit haben Einzug gehalten. Die Toten stammen nicht mehr (nur) aus dem Reich der Literatur, sondern immer häufiger aus dem wirk­lichen Leben; immer schneller häufen sich die Abschiede, immer größer werden die Lücken um uns herum.

Auch in den Dörfern und Städten spürt der Dichter Verfall und Ende. Ende einer Ära, deren Zeuge er/man war. Ver­schwin­den von Gebäuden und Landschaften. Entfremdung zwi­schen den Generationen. Der verspielte Ton von einst weicht einer Lakonie der Reife, die jetzt den „scharfen Pfiff“ moduliert. Und die in der nüch­ternen Betrachtung allen Vergehens und Vergessen-Wer­dens eine außergewöhnliche lyrische Herausforderung mei­stert.

Autor
José Viale Moutinho
, geb. 1945 auf der Insel Madeira. Lebt in Porto. 40 Jahre lang Journalist. Dichter. Erzähler. Essayist. Dramaturg. Zahlreiche Preise in Portugal und Spanien sowohl für sein belletristisches als auch für sein journalistisches Werk, u.a. ins Russische, Italienische, Bulgarische, Kastilische, Asturianische, Galizische und Katalanische übersetzt. Unter mehreren Dutzend Veröffentlichungen auch zahlreiche Kinderbücher. Theaterstück: Die Nacht von Ravensbrück.

Die Flöte des Toten
Autor: José Viale Moutinho
178 Seiten, gebunden
Leipziger Literaturverlag
Euro 19,95 (D)
ISBN 978-3-86660-271-7