Donaumelodien – Totentaufe

Der Narrenturm in Wien gilt als erste psychiatrische Klinik der Welt. Seine Erbauung im Jahr 1784 setzte einen Wandel in der gesellschaftlichen Wahrnehmung gegenüber Geisteskrankheiten hin zur Fürsorge in Gang. Die Psychiatrie wurde jedoch 1869 geschlossen. Heutzutage ist darin das Pathologisch-anatomische Bundesmuseum zu finden.

Die Geschichte des Narrenturms nimmt in Bastian Zachs neuem historischen Kriminalroman »Donaumelodien – Totentaufe« eine tragende Rolle ein. Ein Serienmörder hält Wien im Jahr 1876 in Atem. Unter den Opfern befinden sich ausschließlich Ärzte, die zehn Jahre zuvor im Narrenturm gearbeitet haben. Hieronymus Holstein willigt ein, der Polizei bei den Ermittlungen zu helfen. Bald kann er die Mörderin überführen, doch das Motiv bleibt weiter ein Rätsel.

Als die Täterin stirbt, wird Hieronymus klar, dass der Fall nicht so einfach ist, wie er scheint. Seine Recherchen führen ihn weit in der Vergangenheit des Narrenturms, wo er auf Ungeheuerliches stößt. Bastian Zach verbindet geschickt Einblicke in die gesellschaftlichen Strukturen Wiens im ausgehenden 19. Jahrhundert mit einem spannenden und komplexen Kriminalfall. Zugleich thematisiert er im historischen Kontext die medizinische Entwicklung und die Verantwortung von Ärzten.

Autor
Bastian Zach
wurde 1973 in Leoben geboren und verbrachte seine Jugend in Salzburg. Das Studium an der Graphischen zog ihn nach Wien, als selbstständiger Schriftsteller und Drehbuchautor lebt und arbeitet er seither in der Hauptstadt. 2020 wurde sein Krimi-Debüt „Donaumelodien – Praterblut“ für den Leo-Perutz-Preis nominiert. Wiens morbider Flair ist es auch, der ihn zu seinen Kriminalromanen inspiriert, und seine Liebe, Historie mit Fiktion zu verweben, lässt das Wien um die Jahrhundertwende wieder lebendig werden.

Donaumelodien – Totentaufe
Autor: Bastian Zach
315 Seiten, TB.
Gmeiner Verlag
Euro 13,50 (D)
Euro 14,00 (A)
ISBN 978-3-8392-0021-6