Gerbersohn Mathes ist erst sechzehn, als er das Töten lernt. Die Wikinger überfallen kurz nach Ostern 845 die Hammaburg und legen alles in Schutt und Asche, morden und entführen einen Großteil der knapp 200 Bewohner. Aller Wehrhaftigkeit zum Trotz wird auch Mathes zum Sklaven gemacht und in den hohen Norden verschleppt. Denn seine kämpferischen Qualitäten bleiben den Wikingern nicht verborgen – Mathes soll einer von ihnen werden. Er hat sich jedoch geschworen, seine Mutter und seine kleine Schwester aus den Fängen der kriegerischen Seefahrer zu befreien.

Authentisch, brillant recherchiert und wortgewaltig erzählt Wilfried Eggers in „Hammaburg“ eine Wikinger-Saga der etwas anderen Art über den fünfzehnjährigen Mathes, der durch einen Überfall der Wikinger mit seiner Familie in Gefangenschaft gerät. Während seine Mutter und Schwester in die Sklaverei verkauft werden, nehmen die Wikinger Mathes auf, um ihn zu einem der Ihren zu machen. Der Roman nimmt Leserinnen und Leser mit auf ein blutiges Abenteuer quer durch Skandinavien, bei dem die Grenzen zwischen Gut und Böse immer weiter verschwimmen.

Handlung und Schauplätze dieser ungewöhnlichen Coming-of-Age-Story werden von Wilfried Eggers so anschaulich und lebensecht erzählt, dass der Leser diese Epoche der gewaltigen Umbrüche hautnah miterlebt. Dabei merkt man dem Roman die große Rechercheleistung an, die in seine Schöpfung geflossen ist: Der Autor hat alle Handlungsorte bereist und verschiedenste historische Aufzeichnungen gesichtet, um sein Werk so authentisch wie möglich zu machen. Das enorme Hintergrundwissen über die Gesellschaften des Mittelalters wird zugleich durch eine große Portion Kreativität ergänzt, die den Roman mit Leben erfüllt.

Dabei schafft es Eggers, dem altbe-kannten Wikinger-Genre einen neuen Spin zu geben – humorvoll und mit Augenzwinkern werden typische Konventionen umgekehrt, sodass auch Kenner der Gattung ein neues Leseerlebnis erwartet. Facettenreiche Charaktere, darunter eine ganze Reihe von starken weiblichen Figuren, stellen die großen Fragen nach Identität, Loyali-tät und Liebe in diesem opulenten Mittelalter-Epos.

Ein Epos aus dem frühen Mittelalter – voller Spannung, brillant recherchiert und scharf gewürzt mit Humor und einer Prise Erotik.

Autor
Wilfried Eggers
, geboren 1951, verheiratet, drei Kinder, überzeugter Moorbewohner. Seit Ende der Siebzigerjahre ist er als selbstständiger Notar und Rechtsanwalt tätig und hat so Einblick in das gesamte Spektrum des prallen Lebens. Seit 2000 schreibt er Kriminalromane. Sein Buch ›Paragraf 301‹ wurde als einer der fünf besten Romane seines Erscheinungsjahres für den ›Friedrich-Glauser-Preis‹ nominiert.

Hammaburg
Autor: Wilfried Eggers
544 Seiten, Broschur
grafit
Euro 18,00 (D)
ISBN 978-3-98659-013-0