Mit Hitler reden
Der Weg vom Appeasement zum Zweiten Weltkrieg.
Wie soll sich eine demokratische Gesellschaft gegenüber einem anschwellenden Autoritarismus verhalten? Der Historiker Tim Bouverie beschreibt ein besonders dramatisches Beispiel: den Umgang Großbritanniens mit Hitler. Der Historiker stellt den langsamen Erkenntnisprozess während der 1930er Jahre eines politischen Establishments dar, das lange unsicher war, wie es mit Deutschland und dessen politischen Provokationen, zum Beispiel der Rheinlandbesetzung, umgehen sollte. Das Buch ist der spannende Bericht einer historischen Eskalation.
Bouverie ist ein Vertreter der englischen narrativen Schule der Geschichtswissenschaften und so liest sich sein Buch wie ein historischer Roman, der in seiner Schilderung jener Jahre die Naivität und Inkompetenz seiner Landsleute nicht ausspart und auch nicht die Anbiederung Teile der Oberschicht an Hitler. Zwischen den Deutschland-Besuchen der Mitford-Schwestern und den politischen Kämpfen im Unterhaus zeichnet er die Herausbildung einer politischen Haltung gegenüber der politischen Aggression aus Deutschland.
Es ist eine historische Analyse und gleichzeitig ein Lehrstück über die Herausforderung, die autoritäre Figuren für Demokratien darstellen.
Für die deutsche Ausgabe schreibt Bouverie ein Vorwort, das die aktuelle Lage in Europa in seinen historischen Kontext setzt.
Autor
Tim Bouverie hat Geschichte am Christ Church College in Oxford studiert. Von 2013 bis 2017 arbeitete er als politischer Journalist für Channel 4. Er schreibt für The Spectator, The Observer und The Daily Telegraph und lebt in London. In den vergangenen fünf Jahren war er mitverantwortlich für das Chalke Valley History Festival.
Mit Hitler reden
Autor: Tim Bouverie
704 Seiten, gebunden
Rowohlt
Euro 28,00 (D)
ISBN 978-3-498-00142-1