Nichts weniger als ein Wunder
Als Penelope stirbt, bricht für die Familie Dunbar eine Welt zusammen: für Michael, den Vater, der mit Penny die Liebe seines Lebens verliert, und für die fünf Söhne Matthew, Rory, Henry, Clay und Tommy im Alter zwischen 11 und 18 Jahren, die so wild und ungestüm sind, wie es Jungen in diesem Alter nur sein können, und die Penny doch immer einzufangen wusste. Mit Penny verflüchtigt sich auch der innere und äußere Halt der Familie. Als der Vater wenige Monate nach der Beerdigung die Familie verlässt, sind seine fünf Söhne auf sich gestellt und leben fortan nach ihren eigenen Regeln. Sie trauern, sie lieben, sie hassen und sie suchen – nach einem Weg, mit ihrer Vergangenheit klarzukommen, nach der Wahrheit und nach Vergebung.
Matthew, der Älteste, übernimmt die Führungsrolle im Haus der Dunbars und versucht, seinen Brüdern ein halbwegs normales Aufwachsen zu ermöglichen. Er ist es auch, der Jahre später beschließt, die Geschichte seiner Eltern und der ganzen Familie aufzuschreiben: wie Penelope, geborene Lesciuszko, mit achtzehn ihre Heimat Tschechien verlässt, um im fernen Australien ein neues Leben zu beginnen, und die von ihrem geliebten Vater zwei Dinge mit auf den Weg bekommen hat – die Liebe zum Klavierspiel und zu Homers Epen Odyssee und Ilias. Im fremden Land arbeitet sich Penny von ganz unten mühsam hoch, bis sie schließlich studieren kann und später Highschool-Lehrerin wird.
Als sie sich von ihrem über lange Jahre Ersparten endlich ein Klavier leistet, kreuzt ihr Lebensweg den von Michael Dunbar. Dessen Bewunderung für Michelangelo und sein Talent zum Malen findet in Penelopes Begeisterung fürs Klavierspiel eine Entsprechung. Eigentlich wollte Michael sich nicht mehr verlieben, nachdem seine Jugendliebe ihn verlassen hatte, doch Penny treibt ihm die Geister der Vergangenheit aus. Die beiden werden ein Paar, heiraten und bekommen fünf Söhne. Im Haus der Dunbars geht es laut und chaotisch zu, und nicht immer läuft alles harmonisch, doch die Familie ist glücklich. Bis Penny eines Tages mit der Diagnose nach Hause kommt: Sie hat Krebs, und zwar eine äußerst aggressive Art. Die Ärzte geben ihr noch ein halbes Jahr. Doch Penny ist zäh. Ihr Sterben ist qualvoll und dauert ganze drei Jahre.
Die Geschichte der Dunbar-Jungs wird abwechselnd aus Matthews Perspektive erzählt sowie aus der von Clay, dem Zweitjüngsten. Clay scheint am heftigsten unter dem Tod der Mutter zu leiden und zudem an einer drückenden Schuld zu tragen. Er ist anders als seine Geschwister, in sich gekehrt, kein Freund der großen Worte. Er war es, dem Penny ihre persönlichsten Erinnerungen als Vermächtnis erzählte, als es mit ihr zu Ende ging. Als Jahre später plötzlich wieder Michael Dunbar auftaucht und seine Jungs um Unterstützung bittet, beim Wiederaufbau einer Brücke, da kann sich Clay als Einziger der Brüder durchringen, auf seinen Vater zuzugehen. Er beschließt, diese Brücke zu bauen. Eine Brücke, die Vergangenheit zu überwinden und so sich selbst und seine Familie zu retten. Dafür verlangt er sich alles ab, was er geben kann, und mehr: nichts weniger als ein Wunder.
Von Millionen Lesern sehnsüchtig erwartet – der neue große Roman vom preisgekrönten Autor des Weltbestsellers „Die Bücherdiebin“.
Autor
Als Teenager las Markus Zusak am liebsten Hemingway und schwärmte für den Film„What’s Eating Gilbert Grape“, der auf einem Roman von Peter Hedges basiert. Seine Mutter erzählte oft, wie sie als Kind das Bombardement auf München erlebt hatte und mitansehen musste, wie man jüdische Menschen ins KZ Dachau trieb. Daraus entstand bei Markus Zusak, geboren 1975, das dringende Bedürfnis zu schreiben. Mit 16 begann er damit. Mittlerweile gehört Zusak zu den renommiertesten Jugendbuchautoren der Welt. Seine Bücher „Der Joker“ und „Die Bücherdiebin“ sind preisgekrönte Bestseller, die nicht nur junge Leute berühren. Privat spielt der Familienvater Fußball, liebt Filme und nutzt seinen Wohnort Sydney auch als Möglichkeit zum Surfen (im Meer) – um ab und an dem Schreibtisch zu entfliehen.
Nichts weniger als ein Wunder
Autor: Markus Zusak
640 Seiten, gebunden
Limes
Euro 22,00 (D)
Euro 22,70 (A)
sFr 30,90 (UVP)
ISBN 978-3-8090-2706-5