Spionage ist das zweitälteste Gewerbe der Welt, heißt es. Dieser Satz enthält viel Wahres. Bis ins Altertum lässt sich die heimliche Informationsbeschaffung zurückverfolgen. Was ist es, das die Spionage zu einem nicht wegzudenkenden Teil unserer Geschichte macht? Der Philosoph Francis Bacon dürfte den Grund dafür richtig erkannt haben: Wissen ist Macht. Wer ist es, mit dem ich es zu tun habe? Was plant er, wie handelt er, mit wem ist er verbündet? Das sind die Fragen, die von alters her diejenigen umtreiben, die Staaten regieren, die ihre Macht sichern oder erweitern wollen, die Verbündete suchen oder Gegner aufzuspüren trachten.

Vieles ist banal, vieles ist bürokratisch, manches ist langweilig, einiges ist aber auch atemberaubend und teilweise kaum zu glauben. Dies gilt gerade für die Zeit des Kalten Krieges und ganz besonders für Berlin. Einbrüche, Überfälle, Erpressungen, Entführungen und sogar Morde gehörten hier zum Geschäft der Geheimdienste. In Berlin spielte sich damals ein Geheimdienstkrieg ohne Beispiel ab.

Die Geschichte der Geheimdienste ist eines der schillerndsten Kapitel des Kalten Krieges in Berlin. Ebenso wie die Alliierten von West-Berlin aus versuchten, die Kommunikation der Regierung der DDR und des KGB abzuhören, wurde von Ost-Berliner Seite der Westen ausspioniert. Spionagetunnel, spektakuläre Entführungen und Fluchten, geheime Funksprüche: Nirgendwo gab es zwischen den 1950er- und den 1980er-Jahren so viele Agenten wie in Berlin. Dietmar Peitsch schildert, wie die Geheimdienste nach 1945 überhaupt in Berlin Fuß fassten und beschreibt auch den Alltag ihrer Beschäftigten. Und er erzählt, wie die Stasi versucht hat, ihn selbst anzuwerben: ziemlich dilettantisch …

Autor
Dr. Dietmar Peitsch
war nach seinem Jurastudium und seiner Promotion über 30 Jahre lang in der Berliner Verwaltung tätig, zuletzt als Leiter des Referates Grundsatzangelegenheiten beim Landesamt für Verfassungsschutz. Neben Fachpublikationen hat er einen Roman veröffentlicht.

Spionage in Berlin
Autor: Dr. Dietmar Peitsch
208 Seiten, gebunden
Elsengold Verlag
Euro 25,00 (D)
Euro 25,70 (A)
ISBN 978-3-96201-076-8