Verbrannte Wörter
„Asozial“, „Bombenwetter“, „entartet“ oder „Volk“ – nicht wenige deutsche Begriffe sind im öffentlichen Sprachgebrauch verpönt, weil sie mit der ideologisch und propagandistisch aufgeladenen Rhetorik der Nationalsozialisten in Verbindung gebracht werden.
Trotzdem tauchen sie gelegentlich in unserer Alltagssprache auf. Spätestens aber seit in der aufgeheizten politischen Debatte verstärkt sprachliche Grenzen ausgereizt und Tabus gebrochen werden, stellt sich wieder die Frage, welche Wörter man benutzen darf, ohne an die NS-Ideologie anzuknüpfen.
Der Journalist, Historiker und Linguist Matthias Heine setzt sich deshalb mit der Sprache der Nazis auseinander und geht dazu konkret auf etwa 80 Begriffe näher ein. Manche, etwa „Eintopf“, dürften dabei überraschen. Umgekehrt zeigt sich, dass nicht alles in die Nazi-Schublade gehört, was wir dort hineingepackt hätten. Informativ und anschaulich bietet Heines Buch wertvolle Orientierung auf einem heiklen Terrain.
Autor
Matthias Heine, 1961 in Kassel geboren, hat in Braunschweig u. a. bei Helmut Henne, Jost Schillemeit, Joachim Ehlers Germanistik und Geschichte studiert. Er bearbeitete dort bei der 9. Auflage des „Deutschen Wörterbuchs“ von Hermann Paul die Buchstabenstrecken N, O, R und Teile des E. Seit 1992 ist er Journalist in Berlin, hat u. a. für Die Welt, Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung, taz, BZ, Cicero, Neon und Theater heute geschrieben und Radiobeiträge für den NDR und den SFB/RBB produziert. Seit 2010 ist er Kulturredakteur der Welt. Dort schreibt er die Sprachkolumne und den Newsletter „Ein Mann, ein Wort“.
Verbrannte Wörter
Autor: Matthias Heine
224 Seiten, gebunden
Duden
Euro 18,00 (D)
Euro 18,50 (A)
ISBN 978-3-411-74266-0