Weißtannenhöhe
Christof Weiglein, der selbst im Schwarzwald lebt, rollt einen der grausamsten Mordfälle der Region wieder auf, der bis heute nicht aufgeklärt werden konnte. Der mysteriöse Doppelmord auf der titelgebenden Weißtannenhöhe stellt zwei Freiburger Polizisten vor ein nahezu undurchdringliches Rätsel. Doch nicht nur die Aufklärung des Falls gestaltet sich problematisch, auch die Zusammenarbeit ist von Konflikten geprägt, denn die ideologischen Spaltungen der Weimarer Republik machen auch vor dem Polizeipräsidium keinen Halt. Es entwickelt sich eine nervenaufreibende Jagd nach dem Täter, bei der niemand sicher ist – denn die Gefahr lauert auch in den eigenen Reihen.
Christof Weigleins „Weißtannenhöhe“ besticht durch seine Originalität und Authentizität, denn der Roman ermöglicht einen atmosphärischen Einblick in die politischen Spannungen zwischen Kaiserzeit, Sozialdemokratie und Nationalsozialismus. Dabei ist die allgegenwärtige und körperlose Bedrohung durch das heraufziehende Dritte Reich im ganzen Roman spürbar und beeinflusst auch die Entwicklung der äußerst vielschichtigen Charaktere. Mit Hilfe von Verhörprotokollen, Tatortbeschreibungen und Obduktionsberichten rekonstruiert Weiglein akribisch den echten Kriminalfall und bringt ihn zu einem fiktiven Ende.
Leserinnen und Leser können im Anhang nachvollziehen, wo die Grenzen zwischen Fakten und Fiktion verlaufen. Dieser geniale Spagat zwischen Originalquellen und Neuinterpretation schafft einen wirkungsvollen Kriminalroman, dessen Ungerechtigkeiten auch nach dem Lesen noch nachhaltig beschäftigen.
Autor
Christof Weiglein, geboren 1964 bei Deutschlands höchsten Wasserfällen, wohnt in Villingen-Schwenningen. Seit einem schweren Unfall ist er auf Rollstuhl und Aufzüge angewiesen. Er hat Maschinenbau studiert, schreibt Romane und wundert sich, wie das zusammenpasst.
Weißtannenhöhe
Autor: Christof Weiglein
288 Seiten, Broschur
emons Verlag
Euro 14,00 (D)
Euro 14,40 (A)
ISBN 978-3-7408-2021-3