Zhenya Strigalev – Federico Dannemann "The Change“

the-change-frontThe Change ist das zweite Album, das der russische Saxophonist Zhenya Strigalev und der argentinische Gitarrist Federico Dannemann zusammen veröffentlichen. Die erste gemeinsame Kooperation, Blues For Maggie (Whirlwind Recordings), wurde noch unter Zhenyas Namen herausgebracht und enthielt nur dessen Kompositionen. Der gegenseitige Respekt inspiriert nun das neue Album, das von beiden geschriebene Stücke präsentiert.
Zhenya Strigalev traf den argentinischen Gitarristen Federico Dannemann erstmals vor 14 Jahren während seiner Zeit an der Royal Academy of Music in London. Auf Anhieb passte musikalisch alles zusammen und sie wurden sehr gute Freunde. Nach Beendigung des Kurses kehrte Federico in seine damalige Heimatstadt Santiago in Chile zurück. Er blieb jedoch der Lieblingsgitarrist des Saxophonisten. Er besitzt ein reiches und variationsreiches Wissen, kombiniert mit einer fantastischen Technik und Rhythmik.
Federico vergaß auch nie den russischen Saxophonisten Zhenya Strigalev, nach dem er die Akademie verließ. Ihre musikalische Partnerschaft lebte wieder auf, als es ihm vor drei Jahren gelang, Zhenya auf das Providencia Jazz Festival in Chile einladen zu lassen. Danach stieg Federico in Zhenyas Band Never Group ein, mit der sie seitdem auf mehrere Europa-Tourneen gingen.
Eine der Ideen hinter The Change ist das Widerspiegeln von einigen Veränderungen im Leben der beiden Leader. Eine der größten Veränderungen für Zhenya war es, nach über einem Jahrzehnt in London in seine Heimatstadt St. Petersburg zurückzukehren. Hier startete er mehrere verschiedene neue Projekte, die sich von dem, was er bisher getan hatte, sehr unterscheiden. Er schrieb mehr eigene Stücke und tourte mehr an Orte, wo er noch nie gewesen war.
Auch im Leben von Federico Dannemann gab es ein paar neue Erfahrungen. So war er zum ersten Mal in Russland (in St. Petersburg, wo er auch seinen Geburtstag feierte). Neben weiteren tiefgreifenden Veränderungen in seinem Leben bedeutete diese Reise auch ein Wiedereinstieg als auftretender Künstler, nachdem er viel Zeit und Energie in das Unterrichten gesteckt hatte. Er entwickelte dadurch einen neuen Zugang für das Entdecken und Erforschen von neuen Sounds, sowie neue Formen für seine Kompositionen.
Zhenya Strigalev begann als Teenager mit dem Saxophon und gewann bereits mit 17 Jahren den Preis als „Bester Saxophonist“ in einem bekannten St. Petersburger Jazz-Wettbewerb. Kurz danach trat er auf vielen großen Jazzfestivals in Europa auf. Nachdem er seinen Wehrdienst abgeleistet hatte, bekam er für sein außerordentliches musikalisches Können ein volles Stipendium für die Londoner Academy of Music. Er studierte dort u. a. bei Lee Konitz, Dave Holland, Jeff ‚Tain‘ Watts und Mark Turner. Er entwickelte sich dort zu einem der aufregendsten jungen Musiker von London.
2010 entschied Zhenya nach New York zu ziehen, um in die dortige brummende Szene einzutauchen. Er mischte sich unter die großen Namen und spielte, komponierte und entwickelte seinen eigenen Stil. Das resultierte in einem aufregenden Album mit namhaften Akteuren wie Larry Grenadier, Eric Harland, Tim Lefebvre und Liam Noble, das 2012 auf dem englischen Label Whirlwind Recordings mit dem Titel Smiling Organizm Vol. 1 erschien. Es folgten weitere Alben mit seiner Never Band auf demselben Label.
Federico Dannemann, geboren in Buenos Aires, kam 1990 nach Chile, wo er mit 16 Jahren in einer Popband namens La Rue Morge spielte. Schon damals hörte man in seinen Soli eine gewisse Affinität zum Swing und zur Jazzgitarre. In der 1998 neu gegründeten Band Swing and Company entwickelte Federico sich zur aufstrebenden Figur der südamerikanischen Jazzszene. Er war Mitglied der offenen Freejazz-Szene (u. a. mit Alfredo Espinoza, Giovanni Cultrera und Daniel Lencina), nahm 2004 in London mit der Band Chilejazz Quinteto das Album Perdidos auf, 2005 verbrachte er mit Komponieren mit reichlich Inspiration seines neuen Helden: Lenny Tristano.
Als Leader konzentrierte er sich hauptsächlich auf die Schaffung von Trios. Im Jahr 2003 gründete er mit Felipe Chacón (Bass) und Alejandro Espinosa (Schlagzeug) sein Federico Dannemann Trio, um damit sein Debut-Album als Leader aufzunehmen.
2008 kehrte er nach Buenos Aires zurück, um in der Band von Pedro Aznar zu spielen, der sein Album Quebrado aufnahm und präsentierte. Parallel dazu führte er Quintessence weiter und schloss sich dem Quartett des Tenors Claudio Rubio an, um das Album Tristano aufzunehmen. Er arbeitete wieder als Bandleader und Komponist und widmete sich ab 2013 dem zeitgenössischen Jazz, der zu seinem zweiten Soloalbum Zelig mit einem neuen Quartett führte.
Tracks
1. Algo Rhythm
2. Pulse
3. Boo
4. Coquille du Terre
5. Speed Up
6. The Change
7. Total silence
8. Pank
Zhenya Strigalev – Federico Dannemann „The Change“
Rainy Days Records