Phraim „Hysteria“
Phraims neues Album „Hysteria“ zeigt sich so vielschichtig wie die Hintergründe der so oft diagnostizierten Hysterie. Musikalisch nuanciert und textlich pointiert gestatten die Eigenkompositionen tiefe Einblicke in emotionale Abgründe und Höhenflüge und lassen dabei genug Spielraum für subjektive Interpretationen. Die auffallend lyrischen Texte stammen mit Ausnahme einer Gedichtvertonung alle aus der Feder von Sängerin Nina Reiter und sind stark von Sylvia Plath und Anne Sexton, beide Vertreterinnen der Confessional Poetry, beeinflusst.
Das schweiz-österreichische Quartett wurde 2016 aus dem Wunsch heraus gegründet, musikalisch neue Wege zu gehen und veröffentlichte bereits zwei Alben (2018 „/fɹeɪm/“, sowie 2020 „Tides“), die von der internationalen Presse hoch gelobt wurden. Auch nach einem Besetzungswechsel im Jahr 2020 blieben Nina Reiter, Viola Hammer, Marc Mezgolits und Peter Primus Frosch ihrem Prinzip einer Working Band treu und arbeiten an ihrer Musik als Kollektiv. Das Ergebnis dieser durch jahrelange Zusammenarbeit und gegenseitiges Vertrauen geprägten Verbindung ist ein kontrastreicher, wandelbarer Contemporary Jazz, der sich nicht schubladisieren lässt.
Packende Grooves und atmosphärische Improvisationen, selbstbewusstes Interplay oder fragile Zwischenspiele sind kein Widerspruch, wenn vier souveräne musikalische Persönlichkeiten an einem Strang ziehen und so ein ausgeklügeltes Klangspektrum erschaffen, das genauso variantenreich wie tiefgründig ist.
Tracks
1 Love without words
2 Maleficent
3 Where or when
4 Colourblind Birds
5 Minneapolis
6 17.09.
7 Tall
8 Spirit of the wind
Phraim „Hysteria“
QFTF