Schuld ohne Sühne

Ein nervenaufreibender Wettlauf gegen die Zeit …

Als der frischgebackene Kommissar Rudolf Wafzig 1964 den Dienst beim LKA Koblenz antritt, erscheint es ihm zunächst als eine Art Strafarbeit, als man ihm mehrere Akten vorlegt, die er sichten soll, um einige Fälle möglicherweise doch noch aufzuklären. Überfälle, Morde, Erschießungen … Die Liste ist lang, und fast immer scheint es sich bei den Tätern um sogenannte »Displaced Persons« zu handeln, ehemalige Zwangsarbeiter, Kriegsgefangene, KZ-Häftlinge. Während der französischen Besatzungszeit irrten sie ebenso heimatlos wie skrupellos umher, abgestumpft durch die Kriegserlebnisse.

Dann stößt Wafzig auf eine Meldung, die alle anderen an Grausamkeit übertrifft: »Überfall auf das Burgerhaus bei Andernach am 1. April 1946 – Neun Tote, keine erhärtbaren Spuren, Einstellung der Ermittlungen 1956!« Es folgen sechs Namen. Der Besitzer des Burgerhauses in Plaidt bei Andernach wurde von den Tätern regelrecht hingerichtet. Außerdem töteten sie seine alte Mutter, die Tante, seinen Schwiegervater und zwei Knechte. Zudem sind tödliche Schüsse auf zwei Frauen und einen 13-jährigen Jungen aus Köln vermerkt.

Mit einem Mal hat Wafzig eine Aufgabe und macht sich auf die Suche nach dem Motiv für diese barbarische Tat – und nach den grausamen Tätern. Die Zeit drängt, denn in weniger als einem Jahr läuft unweigerlich die Verjährungsfrist ab.

Autorin
Im Laufe ihrer langjährigen Tätigkeit im öffentlich-rechtlichen Hörfunk hat Angelica Netz aus vielen Ländern dieser Welt berichtet. Nun hat sie hier in der Heimat einen erschütternden Stoff gefunden. Im Nachlass ihres Vaters entdeckte sie eine Todesanzeige aus dem Jahr 1946. Die realen Burgerhausmorde in Plaidt bei Andernach zu Kriegsende hat sie nach akribischer Recherche in eine aufwühlende Kriminalgeschichte gepackt.

Schuld ohne Sühne
Autorin: Angelica Netz
220 Seiten, TB.
KBV
Euro 13,00 (D)
ISBN 978-3-95441-681-3