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Schon gleich im ersten Satz steht Polizist Paul »Hirsch« Hirschhausen oben auf einem Berg, blickt hinunter auf sein Reich. Nun ja, nicht ganz. Das wäre so, würde ihm dort draußen, drei Stunden nördlich von Adelaide, eine jener australischen Schaffarmen von der Größe eines europäischen Fürstentums gehören würden. Er aber ist nur ein kleiner Beamter, ein Provinz-Cop ohne viel Weisungsbefugnis, und er steht auf dem Gipfel von Desolation Hill.

»Kein besonderer Hügel – aber definitiv desolat«, verrät uns der zweite Absatz. »Von dort aus sah man bis zum Horizont hinaus auf Flecken von Salzbusch und Mallee-Gestrüpp und eine weite, ockerrote Steinwüste; hier und da standen verwelkte Wildblumen, die sich von einem der seltenen Frühlingsschauer hatten täuschen lassen. Man sah auch auf ein Abbild von Wildu, dem Geisteradler, das in das Flachland gefurcht worden war: drei Kilometer von einer Flügelspitze zur anderen und bereit sich auf seine Beute zu stürzen. Außerdem war Desolation Hill einer der letzten Orte, die Willi Van Sant aufgesucht hatte, bevor er verschwand.«

15 Buchzeilen, und wir sind vor Ort und in einem neuen Fall, sind in der Welt von Constable Hirsch. Draußen in der australischen Weite: »Weizen, Wolle, früher Kupfer, leeres Land«, wie Tobias Gohlis das einmal für die Krimibestenliste zusammengefasst hat. Weil ein Merino-Zuchtbock erschossen wurde, Wert 45 000 Dollar, hat erHäuser angeklappert – in dieser Gegen eine Rundreise von dreihundert Kilometern, heißt es lakonisch. »Desolation Hill« ist das vierte Buch mit Hirsch, »Bitter Wash Road«, »Hope Hill Drive« und »Barrier Highway« sind ihm vorangegangen. Zusammen bilden sie eine der besten Krimiserien der Welt – dieses Loblied singen nicht Kritiker. Sondern auch die Leser.

Garry Disher ist so etwas wie ein Balzac unserer Tage. In seinen Büchern begegnen wir der Welt. Sie sind präzise verankert im Hier und Jetzt, ihre Orte kann man beinahe riechen. Die Figuren sind aus Fleisch und Blut, sind nuancierte Charaktere, sie leiden und lieben, hoffen und bangen. Sind fehlbar. Nach einer Disher-Lektüre ertappt man sich bei Entzugserscheinungen. Disher versteht es, Menschen und Schauplätze in nur wenigen Zeilen zum Leben zu erwecken. Diesem Erzähler zu folgen ist eine Freude.

In «Desolation Road«, dem neuen Buch mit Hirsch, ist der Polizist längst in Tiverton angekommen, kennt inzwischen seine Schäfchen – oder doch nicht so ganz. Der Roman spielt mitten in der Corona-Zeit. Disher macht aus dem kleinen ländlichen Kosmos ein großartiges Buch. Übersetzer Peter Torberg ist von dem Roman hellauf begeistert. Er sagt: »Wenn ein Autor sich beständig selbst übertrifft, dann ist das auch für den Übersetzer ein Fest.«

Autor
Garry Disher
, geboren 1949, wuchs im ländlichen Südaustralien auf. Er schreibt Romane, Kurzgeschichten, Kriminalromane und Kinderbücher. Sein Werk wurde für den Booker Prize nominiert und mehrfach ausgezeichnet, u. a. viermal mit dem Deutschen Krimipreis sowie dreimal mit dem wichtigsten australischen Krimipreis, dem Ned Kelly Award. Garry Disher lebt an der Südküste von Australien in der Nähe von Melbourne.

Desolation Hill
Autor: Garry Disher
352 Seiten, gebunden
Unionsverlag
Euro 24,00 (D)
Euro 24,70 (A)
sFr 32,00 (UVP)
ISBN 978-3-293-00599-0