Camp Ritchie und seine Österreicher
Rund 500 Österreicher absolvierten zwischen 1942 und 1945 das wohl speziellste Ausbildungslager der US-Armee im Zweiten Weltkrieg: das Military Intelligence Training Center in Camp Ritchie, Maryland. Am Ende ihres achtwöchigen Kurses kannten sie die Wehrmacht so gut wie ihre Westentasche und stellten für die Vereinigten Staaten aufgrund ihrer Sprachkenntnisse und ihres kulturellen Know-hows ein wichtiges Asset für den Kampf gegen Hitler-Deutschland dar.
Robert Lackners Buch zeichnet die Geschichte dieses mythenumrankten Lagers und seiner Absolventen nach und liefert einen bislang einzigartigen Einblick in das militärische Verhörsystem der Vereinigten Staaten im Zweiten Weltkrieg.
In dieser Studie liegt erstmals eine namentliche Erfassung aller österreichischen „Ritchie Boys“ vor – darunter prominente Namen wie Georg Kreisler, Marcel Prawy oder Eric Pleskow. Zudem wird anhand der Kriegserlebnisse ausgewählter Protagonisten die kollektive Kriegsbiografie dieser im deutschen Sprachraum bislang wenig erforschten Widerstandskämpfer gegen das NS-Regime beleuchtet.
Autor
Robert Lackner ist Historiker und Forschungskoordinator in Graz, wo er bis 2018 als wissenschaftlicher Mitarbeiter am Austrian Center for Intelligence, Propaganda & Security Studies tätig war.
Camp Ritchie und seine Österreicher
Autor: Robert Lackner
342 Seiten, gebunden
böhlau
Euro 39,00 (D)
ISBN 978-3-205-21009-2