Commissario Montalbano – Vol. 8
Die mehrfach ausgezeichneten Kriminalromane um den unkonventionellen sizilianischen Kommissar Salvo Montalbano aus der mörderischen Feder des 2019 verstorbenen italienischen Schriftstellers Andrea Camilleri begeistern seit 1994 Millionen Leserinnen und Leser und wurden bislang in 30 Sprachen übersetzt. Titelheld Commissario Montalbano wurde von Camilleri als Respektsbekundung nach dem ebenfalls höchst erfolgreichen Krimiautor Manuel Vázquez Montalbán (Pepe Carvalho) benannt und ist ein „sbirro nato“, ein geborener Polizist.
Der schrullige Eigenbrötler Montalbano liebt Literatur, gutes Essen und schöne Frauen und besitzt nicht nur die Redegewandtheit, Sturheit und das Temperament der Sizilianer, sondern auch einen ausgeprägten Sinn für Gerechtigkeit. Er hasst nichts mehr als Korruption und hegt ein tiefes Misstrauen gegen den selten funktionierenden italienischen Beamtenapparat. Auch wenn alle Beweise und Indizien vorzuliegen scheinen, ist ein Fall für Montalbano noch lange nicht gelöst. Er sperrt sich grundsätzlich gegen allzu schnelle und bequeme Schuldzuweisungen und will stets der Wahrheit auf den Grund gehen.
Ob des großen Erfolges der Romanreihe ließ die Verfilmung von Commissario Montalbano nicht lange auf sich warten. Angefangen mit der Adaption des ersten Montalbano-Romans Die Form des Wassers (La forma dell’acqua) als deutsche Erstausstrahlung im ZDF, wurde die gleichnamige Fernsehserie auch hierzulande bei Fans von intelligenten und gelungenen Krimi-Verfilmungen äußerst populär. Die Drehbücher der Filme wurden von den Autoren in enger Zusammenarbeit mit Andrea Camilleri verfasst und halten sich nicht ausschließlich an die literarischen Vorlagen, sondern entwickeln Charaktere und Schauplätze auf eigenständige Weise weiter.
Für die anspruchsvolle Rolle des eigentümlichen Salvo Montalbano konnte der am 11.11.1961 geborene italienische Schauspieler Luca Zingaretti gewonnen werden, dessen glaubwürdige Darstellung des launischen, aber dennoch liebenswerten Commissarios ihn zu einem der gefragtesten Schauspieler Italiens machte. Montalbanos Dauerverlobte Livia Burlando, mit der er – typisch für einen Polizisten mit Bindungsphobie – eine jahrelange Fernbeziehung führt, wurde 1999 – 2002 verkörpert von der Österreicherin Katharina Böhm (Das Erbe der Guldenburgs, Die Chefin), weiterhin 2013 von der Schwedin Lina Perned. Ab 2016 übernahm die Rolle der attraktiven Blondine an der Seite Montalbanos dann die Mailänderin Sonia Bergamasco.
Eine wichtige Rolle spielen in den Commissario Montalbano-Verfilmungen die pittoresken Städte und traumhaften Landschaften der größten Insel im Mittelmeer. Die Filmsets sind oftmals von beeindruckender Schönheit und zumeist menschenleer. Ausgangspunkt fast aller Ermittlungen des Commissarios ist die beschauliche Gemeinde Scicli (ähnlich der Geburtsstadt von Andrea Camilleri, Porto Empedocle), Schauplatz von Montalbanos (fiktivem) Heimatort Vigàta. Eine weitere besondere Bedeutung für die Serie hat auch Montalbanos Traumhaus mit atemberaubendem Blick aufs Meer. Die als Kulisse genutzte Villa befindet sich am Strand von Punta Secca. Ein weiterer Drehort, der fast in jeder Folge von Commissario Montalbano vorkommt, ist die Piazza des berühmten Doms San Giorgio von Ragusa Ibla, mit jeder Menge Ristoranti, in der der passionierte Feinschmecker seiner Leidenschaft für gute sizilianische Küche frönen kann… Die malerischen Regionen Siziliens wurden so imposant in Szene gesetzt, dass unzählige Zuschauerinnen und Zuschauern ihre Koffer packten, um Land und Leute, auch bei den geführten Montalbano-Location-Touren, unter sizilianischer Sonne zu genießen.
Episoden
Folge 1: Eine heikle Angelegenheit
Montalbano ist gerade zu Besuch bei Livia in Boccadasse, als er wegen eines Falles zurück nach Vigàta gerufen wird. Zurück auf Sizilien sieht es sich dann tatsächlich mit zwei sehr delikaten Fällen konfrontiert: Bei dem einen geht es um den Mord an einer allseits beliebten 70-jährigen Frau, die bis zuletzt als Prostituierte arbeitete, bei dem anderen um den Missbrauchsvorwurf an einer Schule. Letzteren Fall bearbeitet er mit Diskretion, und es gelingt ihm schließlich auch, den Mörder der Frau zu identifizieren.
Folge 2: Das Bild der Pyramide
Auf einer Baustelle wird in einem Industrierohr die Leiche eines Mannes gefunden. Montalbano und Fazio gelingt es, das Opfer zu identifizieren und Kontakt mit seiner vermissten Frau aufzunehmen. Doch der Buchhalter scheint nicht das einzige Ziel gewesen zu sein. Ein Maurer entgeht nur knapp einem Mordversuch. Bei seinen Ermittlungen stößt Montalbano auf ein Netz aus Korruption zwischen Baufirmen und der Mafia. Mit Scharfsinn und Mut durchdringt er die scheinbar uneinnehmbare Mafia-Pyramide und versucht, die ausgeklügelte Organisation ein für alle Mal zu Fall zu bringen.
Folge 3: Das Nest der Schlangen
Der Geschäftsmann Cosimo Barletta wird erschossen in seiner Villa aufgefunden. Da es keine Anzeichen für ein gewaltsames Eindringen gibt, liegt es auf der Hand, dass das Opfer seinen Mörder kannte. Es ist leicht, einen Einheimischen mit einem möglichen Motiv zu finden, denn Barletta hat ein Leben lang junge Frauen ausgebeutet und sich seine Mitbürger zu Feinden gemacht. Montalbano findet auch heraus, dass das Opfer nicht nur erschossen, sondern bereits Stunden zuvor vergiftet wurde. Es ist, als hätten zwei Mörder in dieser Nacht unabhängig voneinander beschlossen, ihn zu töten. Salvo trifft sich mit Barlettas verstoßenem Sohn Arturo und wird bei seinen Ermittlungen von Arturos mysteriöser Schwester Giovanna unterstützt.
Folge 4: Gängiger Praxis entsprechend
Eine junge Frau wird nackt und zu Tode geprügelt im Innenhof eines Wohnhauses aufgefunden. Ihr Körper weist zudem Spuren eines Sexualverbrechens auf. Sie scheint sich noch mit letzter Kraft dorthin geschleppt zu haben, so als wolle sie den Ermittlern noch einen Hinweis auf den Täter geben. Während der Nachforschungen deckt Montalbano eine Welt des Lasters und der Heuchelei auf, die ihn zutiefst schockiert.
Commissario Montalbano – Vol. 8
FSK 16 J.
4 DVDs – 460 Min.
edelMotion
Regie: Alberto Sironi
Darsteller: Luca Zingaretti, Cesare Bocci, Peppino Mazzotta, Angelo Russo
Ton: Dolby Digital 5.1
Deutsch, Italienisch
PAL – RC 2