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Convertible "Holst Gate"

convertibleAm Anfang steht immer ein Ende. Im Juni 2017 spielt Hans Platzgumer ein Konzert in seiner Heimatstadt Innsbruck, die er genau 30 Jahre zuvor verlassen hat, um in den USA Rockmusiker zu werden. Am Abend sitzt er mit Bassisten Chris Laine im Hotel und entscheidet, das sei nun ein würdiger Abschluss gewesen. Fast 2000 Konzerte hat er um den ganzen Erdball gespielt, unter anderem mit der Convertible-Vorgängerband HP Zinker, die er 1987 in New York gründete, für die sich die Plattenfirmen Matador und Thrill Jockey gründeten und die gemeinsam mit den Kollegen von Sonic Youth, Dinosaur Jr oder Nirvana auf der Bühne stand.
Jetzt ist Hans bald 50 und inzwischen als Schriftsteller erfolgreich, sein letzter Roman wurde ein Bestseller. Es ist genug, sagt er: keine Gigs mehr. Vielleicht auch keine Alben. Eine Erleichterung überkommt ihn. Und in diese Erleichterung hinein schiebt sich eine Kunstfigur, ein Norweger, ein junger Musiker namens Colin Holst. Er lebt in einem Kaff namens Kongsberg. Dort in der Holst Gate betreibt er sein Studio und schreibt Songs von ausnehmender Schönheit und Klarheit, Songs, die das gesamte weite Nordland und das letzte halbe Jahrhundert Rock und Pop vereinnahmen. Als dieser Colin Holst setzt sich Hans Platzgumer ans Klavier, fremdgesteuert. Er solle die Moll-Akkorde mit Dur-Akkorden ersetzen, meint Chris Laine. Und Phil Spector hätte das lauter und gerader produziert.
Ein Jahr später ist das Album fertig. Es ist Convertible’s sechstes Album. Die Texte sind wie immer gemeinsam mit Hannah MacKenna entstanden. Diese Band agiert über räumliche Grenzen hinweg in Wien und Boston und in L.A. Im Kopf aber hat sie diesmal die endlosen Weiten Norwegens bereist. Es war ein ungewöhnlicher, bunter, eindrücklicher Trip. „It was the perfect sort of night“, heißt es in der ersten Textzeile. Der Rest ist ein Triumph.
Tracks
1 Final call
2 Sandy beaches
3 The gate
4 Better day
5 Shadow scene
6 The march
7 You is me
8 Free
Convertible „Holst Gate“
Noise Appeal Records