Das dritte Elend

Hélia Correias Hinwendung zur Poesie ist ein Streifzug durch Menschheitserinnerungen. Dies erklärt den Titel dieses Poems, das in dreiunddreißig Abschnitte unterteilt ist: Das dritte Elend ist dieses von heute. Das derer, die nicht mehr hören, nicht fragen, Derer, die nicht erinnern. In unserer Selbstvergessenheit spiegelt sich der gegenwärtige Sumpf, in dem Demokratien versinken. Die Agora, der edle Raum der Polis, hat seine Bedeutung verloren, ist kein Maßstab mehr für demokratische Ethik.

Dieses Buch ist eine Hommage an Griechenland. Es greift „das hellenische Thema“ auf, erkennt in der Zerstörung Griechenlands einen Schrei als Warnung vor dem Schlimmsten, was das ökonomisch verwaltete Europa bewirken kann: den Verlust der Souveränität und das Versagen der Demokratie. In kristalliner Sprache beschwört Correia die Tiefe und Schönheit des griechischen Denkens, dieser mythischen Heimat Europas, wie Byron, Hölderlin, Nietzsche und viele andere sie besungen haben.

Autor
Hélia Correia
, geb. 1949 in Lissabon, Vater verfolgt und inhaftiert unter Salazar, Studium der Romanistik und Dramaturgie, seit den 1980er Jahren Romane, Novellen, Theater und Poesie, Auszeichnungen: u.a. 2001 Prêmio PEN Clube, 2006 Prémio Máxima de Literatura, 2015 Prémio Camões, gilt als eine der bedeutendsten Gegenwartsschriftstellerinnen Portugals. Für Das dritte Elend erhielt sie 2013 den Prémio Litarário Casino da Póvoa.

Das dritte Elend
Autor: Hélia Correia
80 Seiten, Broschur
zweisprachig Deutsch / Portugiesisch
Leipziger Literaturverlag
Euro 12,95 (D)
ISBN 978-3-866-60265-6