Der Führer und die Maus

Die Nazis und der Zeichentrickfilm. Neuer zeitgeschichtlicher Roman über den Zeichentrickfilm als Propagandainstrument.

Während des Dritten Reichs nahm die Trickfilmindustrie an Fahrt auf. Insbesondere die Vorliebe Hitlers für Disneyfilme stieß diesen Prozess an. Als Gegenentwurf zum US-amerikanischen Konkurrenten wollten die Nationalsozialisten ihre eigenen Filme produzieren. Diese sollten der Ablenkung dienen, aber schließlich auch für Propagandazwecke eingesetzt werden. Die Anfänge dieses eher unbekannten Kapitels der Nazizeit beleuchtet Marc Hecht in seinem neuen zeitgeschichtlichen Roman »Der Führer und die Maus«.

Im Fokus der Handlung steht ein jüdischer Zeichner, der für einen Künstleragenten im Zeichentrickgeschäft arbeitet. Um 1935 gerät er in die Fänge der SA. Seine Arbeiten gehen an das Propagandaministerium, das von seinem Talent profitieren will. Der Druck wird immer stärker, wobei sich der Zeichner erstmal seinem Schicksal fügt und sich der Reichsfilmkammer anschließt. Doch als die Situation aus dem Ruder läuft, muss er schnell handeln.

Dem Autor gelingt dabei ein unterhaltsamer Plot um die Absurditäten des Nationalsozialismus, der Hitlers geheime Liebe für Zeichentrickfilme offenlegt.

Autor
Marc Hecht
, in Hamburg geboren, hat nach einem Studium zum Diplom-Politologen an der Uni Hamburg ein Volontariat zum Redakteur an der Axel-Springer-Akademie absolviert, war danach sechs Jahre bei der BILD-Zeitung, später Redakteur, Ressortleiter, Textchef und Chefredakteur bei diversen Zeitungen und Magazinen. Kurzgeschichten von ihm sind in mehreren Literaturzeitschriften erschienen. Heute lebt er, nach vielen Jahren in Berlin, wieder als freier Autor in seiner Geburtsstadt Hamburg.

Der Führer und die Maus
Autor: Marc Hecht
224 Seiten, TB.
Gmeiner Verlag
Euro 12,00 (D)
Euro 12,40 (A)
ISBN 978-3-8392-0116-9