Der Vater tot, die Mutter fort, das Haus verwaist. Nach dem Suizid ihres Vaters sucht die Erzählerin von Der Süden das Zwiegespräch mit dem Verstorbenen. Wer war der Mann, der dem Kind so rätselhaft erschien? Ein Zauberer, der mit seiner Wünschelrute Verborgenes aufspürt? Ihr Verbündeter gegen die verbitterte Mutter? Auf der Suche nach seinem Geheimnis begibt sie sich in den Süden – doch was anfangen mit Antworten, die zu spät kommen?

Karges Land, verrümpelte Turmzimmer, Eukalyptuswälder – abgründig sind die Schauplätze der Kindheit, die Adelaida García Morales in Bene erzählt. Ein mysteriöses neues Dienstmädchen bringt das eintönige Familienleben ins Wanken. Bene ist verwandt mit Bettlern, vorlaut, frivol – und darf doch bleiben. Ist es die Milde des Vaters oder steckt mehr dahinter? Zwischen Aberglauben, Antiziganismus und Albträumen forscht die Erzählerin nach der Wahrheit.

Adelaida García Morales‘ Novellen sind magische Beschwörungen der Vergangenheit. Lakonisch und eindringlich erzählen sie von Familie, Leid und obsessiver Liebe. Wie, fragen sie unaufhörlich, kann man Trauer in Sinn verwandeln?

Autorin
Adelaida García Morales
, 1945 in Badajoz geboren, veröffentlichte 1981 ihren Debütroman Archipiélago. Einem größeren Publikum wurde sie mit der Novelle Der Süden bekannt, die bereits 1983 verfilmt und 1985 zusammen mit Bene veröffentlicht wurde. Zahlreiche Romane folgten, darunter Die Logik des Vampirs (1993). García Morales starb 2014.

Der Süden Bene
Autorin: Adelaida García Morales
132 Seiten, Broschur
Suhrkamp
Euro 14,00 (D)
ISBN 978-3-518-47307-8