deutscheshausFrankfurt 1963. Eva, gelernte Dolmetscherin und jüngste Tochter der Wirtsleute Bruhns, steht kurz vor ihrer Verlobung. Unvorhergesehen wird sie gebeten, bei einem Prozess die Zeugenaussagen zu übersetzen. Ihre Eltern sind, wie ihr zukünftiger Verlobter, dagegen: Es ist der erste Auschwitz-Prozess, der in der Stadt gerade vorbereitet wird. Eva, die noch nie etwas von diesem Ort gehört hat, folgt ihrem Gefühl und widersetzt sich ihrer Familie. Sie nimmt die Herausforderung an, ohne zu ahnen, dass dieser Jahrhundertprozess nicht nur das Land, sondern auch ihr eigenes Leben unwiderruflich verändern wird.
Verstört nimmt sie den Inhalt der Aussage zur Kenntnis – sie kann die geschilderten Geschehnisse nicht einordnen. Als sie mit ihren Eltern, die die Gaststätte „Deutsches Haus“ betreiben, darüber sprechen möchte, sträuben sich Edith und Ludwig Bruhns. In den folgenden Wochen öffnen sich Eva Türen zu einer anderen Welt, sie begegnet Richtern, den Angeklagten und vor allem den ehemaligen Häftlingen, denen sie ihre Stimme gibt.
Autorin
Annette Hess
stammt aus Hannover und studierte zunächst Malerei und Innenarchitektur, später Szenisches Schreiben. Sie arbeitete als freie Journalistin, Regieassistentin sowie Drehbuchlektorin. Seit 1998 ist sie ausschließlich als Drehbuchautorin tätig. Bekannt wurde sie durch ihre Fernsehserien Weissensee, Ku’damm 56 und Ku’damm 59. Annette Hess lebt in Niedersachsen und erhielt zahlreiche Auszeichnungen, u. a. den Grimme-Preis, den Frankfurter Preis der Autoren sowie den Deutschen Fernsehpreis. Deutsches Haus ist ihr erster Roman.
Deutsches Haus
Autorin: Annette Hess
368 Seiten, gebunden
Ullstein
Euro 20,00 (D)
Euro 20,60 (A)
ISBN 978-3-550-05024-4