Die Reichsgründung 1870/71
Der Deutsch-Französische Krieg und die Reichsgründung jähren sich 2020/21 zum 150. Mal. Anders als beim 100. Jahrestag ist die Erinnerung an diese Ereignisse heute weitgehend verblasst. Dabei haben sie die Geschichte Deutschlands und Europas im 19. und 20. Jahrhundert in entscheidender Weise geprägt. 1870/71 entstand endlich der von der Nationalbewegung schon seit 1815/48 geforderte einheitliche Nationalstaat.
Doch war der Weg dorthin durch Enttäuschungen und Rückschläge gekennzeichnet. Nach dem Scheitern einer Reichsgründung „von unten“ machte sich Preußens Ministerpräsident Otto-v, Bismarck die Ziele der Nationalbewegung insoweit zu eigen, als sie der Vergrößerung der Macht Preußens dienlich waren. Im Zuge dreier Kriege bereitete Bismarck den Weg zur Reichsgründung – durchaus im Einvernehmen mit großen Teilen der Nationalbewegung.
Michael Epkenhans zeichnet diesen Weg nach, zeigt dabei die jeweiligen Motive und Ziele Bismarcks sowie der Nationalbewegung auf und ordnet das Geschehen in die deutsche und europäische Geschichte ein. Zugleich lotet er aus, inwieweit die Form der Reichsgründung «von oben» eine dauerhafte Belastung für die Entwicklung im Innern, aber auch nach außen war.
Autor
Prof. Dr. Michael Epkenhans ist Geschäftsführender Beamter und Leitender Wissenschaftler im Zentrum für Militärgeschichte und Sozialwissenschaften der Bundeswehr in Potsdam.
Die Reichsgründung 1870/71
Autor: Prof. Dr. Michael Epkenhans
128 Seiten, TB.
C.H.Beck
Euro 9,95 (D)
Euro 10,30 (A)
ISBN 978-3-406-75032-8