Arnolt Streich, ehemaliger Fremdenlegionär, lebt nach Kriegseinsätzen in Indochina und Algerien zurückgezogen in Frankfurt am Main. Mehr schlecht als recht verdient er sich seinen Lebensunterhalt als Wachmann auf einem heruntergekommenen Garagenhof. Verfolgt von den Dämonen seiner Kriege, verbringt er die Tage mit Wachgängen, Bier-Gesprächen am nahen Wasserhäuschen, gelegent-lichen Besuchen im Boxclub oder eines gewissen Etablissements im Bahnhofsviertel.

Unbehelligt lebt er abseits vom Rummel des Wirtschaftswachstums der Endfünfzigerjahre, bis (und hier kommen wahre Fakten ins Spiel) am 3. März 1959 in einer seiner Garagen eine Autobombe detoniert. Das Opfer: Ein deutscher Waffenhändler, der mit seinen Lieferungen an die algerische Befreiungsbewegung eine Menge Geld verdient …

Die Rote Hand – das klingt nach einem schlechten Kriminalroman. Aber die Wirklichkeit schreibt manchmal schlechte Geschichten, denn diese Organisation gab es tatsächlich. Jürgen Heimbach, Profi des »literarischen Kriminalromans«, hat die historischen Fakten genau recherchiert und daraus einen Stoff gewebt, der so fein wie spannend, um nicht zu sagen: filmreif ist. Ein film noir, leiser Jazz, dunkle Straßen – und das Bild von Männern in Trenchcoats mit hochgeschlagenem Kragen.

Autor
Jürgen Heimbach
, geb. 1961 in Koblenz, lebt mit seiner Familie in Mainz. Nach einer kaufmännischen Ausbildung studierte er Germanistik und Philo-sophie, betrieb in Mainz ein Off-Theater, organisierte Festivals und Ausstellungen. Heute arbeitet Heim-bach als Redakteur für 3sat und schreibt. Zuletzt erschien eine Romantrilogie: Unter Trümmern, Alte Feinde, Offene Wunden.

Die Rote Hand
Autor: Jürgen Heimbach
288 Seiten, Broschur
Unionsverlag
Euro 13,95 (D)
Euro 14,40 (A)
sFr 18,90 (UVP)
ISBN 978-3-293-20899-5