Eichmann im Kalten Krieg

Die deutsch-deutsche Berichterstattung über den Eichmann-Prozess.

Der Prozess gegen Adolf Eichmann, der 1961 in Jerusalem stattfand, gilt als Wende­punkt der gesellschaftlichen Auseinandersetzung mit dem Holocaust. Kaum ein anderes Land berichtete ausführlicher über das Gerichtsverfahren als die BRD. Der NDR hatte zwei Korrespondenten entsandt, die in 36 Sendungen der Reihe Eine Epoche vor Gericht darüber hinaus das Land Israel vorstellten. In der DDR wurde keine eigene Sendung zum Prozess entwickelt, aber sowohl in der Aktuellen Kamera als auch im Schwarzen Kanal wiederholt berichtet.

Die Thematisierung des Prozesses diente hier primär dazu, auf mögliche frühere NS-Täter in der Bonner Regierung zu verweisen. Das spannend zusammengestellte Material aus TV und Presse offenbart die Zuspitzung des deutsch-deutschen Konflikts und die Rhetorik des Kalten Krieges.

1 Die Prozessvorbereitung
2 Der Prozessbeginn
3 Der Prozess im Ausland
4 Journalist*innen vor Ort
5 Kritik an Globke
6 Friedrich Karl Kaul in Israel
7 Die Zeug*innen
8 Israelis über Deutsche
9 Vergangenheitsbewältigung in der Kritik
10 Eichmanns Vernehmung
11 Urteilsverkündung

Mit einem ausführlichen Booklet:
Einleitung
Deutschland im „Kalten Krieg“
Der Umgang mit der NS-Vergangenheit in den beiden deutschen Staaten
Die Person Adolf Eichmann
Die Vorgeschichte zum Prozess
Der Prozess
Der Eichmann-Prozess als Medienereignis
Westdeutsche Medienlandschaft
Ostdeutsche Medienlandschaft
Die Berichterstattung in der westdeutschen Presse
Die Berichterstattung in der ostdeutschen Presse
Zur Auswahl des Fernsehmaterials
49 Kurzbiografien

Eichmann im Kalten Krieg
223 Min.
absolut MEDIEN
Herausgeberinnen: Judith Keilbach, Irmgard Zündorf
Bearbeiterinnen: Tabea Georges, Linda Graul, Anna Kokenge, Vivien Püschel
DDR/BRD 1961/1962
Ton: Mono
PAL – RC 0