Eine Mutter kämpft gegen Hitler

Von Anstand und Liebe.

Seit dem Tag der Verhaftung hatte Irmgard Litten alles unternommen, um ihren Sohn, den Rechtsanwalt Hans Litten, aus den Fängen der Nationalsozialisten zu befreien. Ihre Hartnäckigkeit führte sie bis zu den Spitzen des Regimes, sie schrieb unzählige Gesuche, auch an Hitler, Göring und Himmler. Vergeblich.

In ihrem Buch „Eine Mutter kämpft gegen Hitler“ schildert Irmgard Litten die Leidensgeschichte ihres Sohnes, der Adolf Hitler im Berliner Edenpalast-Prozess von 1931 in den Zeugenstand gerufen hatte. Durch die Fragen des linken Strafverteidigers in die Enge getrieben, verstrickte sich Hitler unter Eid in Lügen und beschimpfte Hans Litten wütend. Dieser musste nach der Machtergreifung auf tragische Weise erfahren, dass Hitler ihm diese Demütigung nie verzieh. Er war einer der Ersten, die 1933 in der Nacht des Reichstagsbrandes festgenommen wurden. Nach Jahren der Folter in verschiedenen Gefängnissen und Konzentrationslagern nahm Hans Litten sich am 5. Februar 1938 im KZ Dachau das Leben.

„Eine Mutter kämpft gegen Hitler“ wurde bereits 1940 in Frankreich, England und den USA veröffentlicht und Eleanor Roosevelt empfahl die Lektüre dieses Buches ausdrücklich. 1947 erschien es erstmals auf Deutsch im Greifenverlag Rudolfstadt, wobei Stellen, die sich kritisch mit dem Kommunismus befassen, gestrichen wurden. Ein bewegendes Dokument, das erschreckend aktuell ist.

Mit einem Nachwort von Heribert Prantl.

Autorin
Irmgard Litten wurde 1879 geboren. Nach dem Tod ihres Sohnes Hans verließ sie Deutschland, über die Schweiz und Paris emigrierte sie nach Großbritannien. Dort hielt sie Vorträge und Reden gegen das
verbrecherische Naziregime, schilderte ihre Erlebnisse und sprach über die Konzentrationslager. Bald wurde Litten vom Ministry of Information offiziell als Sprecherin übernommen und arbeitete auch als
Sprecherin der BBC. 1950 kehrte Irmgard Litten nach Deutschland zurück. 1953 starb sie in Berlin.

Eine Mutter kämpft gegen Hitler
2. Auflage
Autorin: Irmgard Litten
296 Seiten, Broschur
ars vivendi
Euro 18,00 (D)
Euro 18,90 (A)
ISBN 978-3-7472-0069-8