Georg Boeßner Vier „The ClimaX Changes“

Mit dem Album The ClimaX Changes präsentiert sich Pianist und Komponist Georg Boeßner wieder einmal als ein moderner, stilistisch universaler Musiker mit offener Haltung und exzellenter Geschichtenerzähler. Dabei schreibt und spielt er mit unverkennbar eigener Stimme und scharfem, zeitgemäßem Blick nicht nur auf den Jazz, sondern auch darüber hinaus. Sein reichhaltiger Erfahrungsschatz in der Musiklandschaft insgesamt ist außergewöhnlich. Nach Beschäftigung in der Musikwirtschaft und vielen Erfahrungen als Musiker und Produzent, unter anderen mit Wayne Escoffery, lehrt er an verschiedenen Instituten der Jazzausbildung und spielt daneben aktuell in diversen Projekten, unter anderen mit Henrik Walsdorff, Max Clouth, Kay Lübke oder Jörg Fischer.

Es begann mit einem Telefonat 2019; Georg Boeßner hatte bereits die Idee, sein bestehendes Klavier-Trio (mit Alexander Sonntag/bass und Axel Pape/drums) zu erweitern und musikalisch neu auszurichten. Die Besetzung und den Bandsound mit schillernden Klangfarben schon vor Augen und Ohren war er daher auf der Suche nach einem Vierten markanten Instrumentalisten.

Der Anruf erreichte dann den Frankfurter Gitarristen Max Clouth, mit dessen Projekt Ragawerk Georg Boeßner noch im selben Jahr auf Indien-Tour war und während der Pandemie zwei Alben einspielte. 2021 kommt es dann zu den vorliegenden Aufnahmen für dieses Album der Georg Boeßner Vier, ergänzt durch zwei Beiträge des Multi-Instrumentalisten Dirk Kunesch

Die Musik dieses Opus erzählt, entlang eines imaginären Handlungsstrangs, zehn unterschiedliche musikalische Geschichten in wechselnden stilistischen Landschaften und Klangfarben. Instrumente wie Fender-Rhodes, Synthesizer oder die bundlose Doppelhals-Gitarre, E-Bass und Percussion aber auch Stimme oder Maultrommel prägen den wandlungsfähigen Bandsound.

Die Musik holt die Hörer direkt ab zu einer globalen Sound-Reise mit Anklängen an Rock, außereuropäischen Klängen sowie Jazz und ist darauf angelegt, vermittelbar zu sein. Losgelöst von den Herausforderungen dieser Zeit entführt der Sound in eine spannende Parallelwelt mit großer Farbpalette, spannenden Dynamikverläufen und unerwarteten Schattierungen. Der Klang des Albums The ClimaX Changes führt quasi im Leihwagen von San Francisco über Woodstock bis nach Neu-Delhi und Goa. Die zeitgemäß ekstatische Mischung aus Georg Boeßner-Songs mit 70er-Jahre Sound-Anleihen und Krautrock-Zutaten musiziert seine Zuhörer direkt bis ins Nirvana. Die neugierigen MusikliebhaberInnen erwartet eine aufregende zeit- und weltumfassende Musikreise einer besonderen Art.

Als Anspieltipp empfiehlt sich zunächst, das gesamte Album komplett zu hören. Kleinere Hörausflüge ergeben sich aus den Tandems „The Opening“ und „Call Inn“ (Track 1 & 2) sowie „Touch Mahal“ und „Indica Fable“ (Track 6 & 7). Hier dient jeweils der erste Track dem zweiten als Intro. Oder gleich die knackigen Kurztrips wie „Dark Monk“, „Volatilius“ oder „Elegie“ anspielen.

Tracks
1 The Opening
2 Call Inn
3 45°
4 Farbwechsel
5 Dark Monk
6 Touch Mahal
7 Indica Fable
8 Elegie
9 Volatilius
10 On The Way

Georg Boeßner Vier „The ClimaX Changes“
L+R Records