Ich beantrage Freispruch
Die Erinnerungen des berühmten Berliner Strafverteidigers.
Wer in den 1920er-Jahren in Berlin etwas auf dem Kerbholz hatte, ließ sich von Dr. Dr. Erich Frey verteidigen. Der bekannteste Strafverteidiger seiner Zeit war nicht nur Jurist, sondern auch Literat, dessen Lebenserinnerungen einen Witz und ein Tempo haben, die ihresgleichen suchen. Ob windige Betrüger, grausame Mörder, verschworene Ringbrüder oder gerissene Einbrecher: Erich Frey vermag es, jedem seiner Mandanten eine menschliche Seite abzugewinnen, anhand der er ein pralles Panorama von Berlin zur Weimarer Zeit entwirft.
Die von Erich Frey lebhaft und farbig geschilderten Schicksale seiner Mandanten spiegeln das Leben in Deutschland zwischen Kaiserreich und dem Ende der Weimarer Zeit besser und eindrücklicher, als viele Geschichtsbücher das könnten. Uns begegnen Hochstaplerinnen, die sich durch die schwere Zeit nach dem gesellschaftlichen Zusammenbruch Deutschlands 1918/1919 lavieren wollen, vom Ersten Weltkrieg traumatisierte Psychopathen, orientierungslose Jugendliche, die einen Platz im Leben finden wollen, ein Zirkusartist, dem fast ein „Perfekter Mord“ gelungen wäre.
Wir erleben mit Frey spektakuläre Gerichtsprozesse vor dem Berliner Kriminalgericht, aber auch seine Auftritte in Hannover, wo er den bekannten Massenmörder Fritz Haarmann verteidigt, und in Lübeck, wo er einen der aufwühlendsten Pharmaskandale der 1920er-Jahre juristisch aufarbeitet.
Autor
Dr. Dr. Erich Frey (1882–1964) war von 1911 bis 1933 in Berlin als Rechtsanwalt tätig. In dieser Zeit war er mit den spektakulärsten Berliner Kriminalfällen befasst. 1959 veröffentlichte er seine Erinnerungen. Er emigrierte 1933 und starb 1964 im Exil in Chile.
Ich beantrage Freispruch
Autor: Dr. Dr. Erich Frey
496 Seiten, gebunden
Elsengold
Euro 26,00 (D)
Euro 26,80 (A)
ISBN 978-3-96201-022-5