Sil und ihre Mutter sind in der versinkenden Inselstadt Island City angekommen, nach der Flucht aus ihrer einst schönen, kriegsversehrten Heimat – über die die Mutter so wenig spricht wie über den verschwundenen Vater. Der Neuanfang ist hart. Die Mutter schlägt sich als Bergungstaucherin durch, und die beiden kommen bei Tante Ena unter, die als Hausmeisterin den glanzvoll-maroden Wohnturm «Morgenlicht» versorgt.

Sie sind hier nicht die Einzigen aus der alten Heimat: Im Penthouse residiert die mysteriöse Bezi Duras – eine exzentrische Malerin, politische Aktivistin oder vielleicht doch eine Hexe aus der alten Welt? Sil will mehr erfahren, über die eigene Herkunft, Bezi Duras und die Geheimnisse im «Morgenlicht». Dann zieht eine seltsame Familie ein, in der Sil eine Freundin findet, doch mit ihr bricht auch die totgeschwiegene Vergangenheit auf. Als die Mutter bei einem Tauchgang verschollen geht, steht Sil kurz davor, die ganze Wahrheit herauszufinden.

Téa Obreht nimmt uns mit in ein Übermorgen mit steigenden Meeren, gesellschaftlichem Zerfall. Zugleich erzählt sie von der Suche nach Wahrheit, der Hoffnung und einer Mutter-Tochter-Beziehung – tief, poetisch, in unvergleichlichen Bildern.

Autorin
Téa Obreht
gilt als eine der wichtigsten jungen Stimmen der internationalen Literatur. Geboren 1985 in Belgrad, lebt sie seit ihrem zwölften Lebensjahr in den USA. Ihr Debütroman «Die Tigerfrau» (2011), für den National Book Award nominiert, erschien in mehr als dreißig Sprachen und wurde in zahlreichen Ländern zum Bestseller. 2011 erhielt Téa Obreht den Orange Prize for Fiction. Über «Herzland» (2019) schrieb die «Washington Post»: «Fantastische Prosa.»

Im Morgenlicht

Autorin: Téa Obreht
352 Seiten, gebunden
rowohlt Berlin
Euro 25,00 (D)
ISBN 978-3-7371-0205-6