Julia Biel „Black and White Vol.1“
Mit ‘Black and White, Volume 1’ präsentiert Julia Biel ihr viertes und bisher persönlichstes Album. Betitelt sowohl als Verweis auf das Klavier wie auch als Kommentar zu den binären Konzepten von “Schwarz” und “Weiß”, in einer Welt die ihrer Meinung nach inzwischen post-‘rassisch’ sein sollte. Musik die aus der Tiefe ihrer Seele kommt und hinauf ans Licht strebt. Elf Songs, nur bekleidet durch ihre Stimme und ihr Pianospiel, ebenso verführerisch wie verletzlich und zugleich stark und selbstbewusst. Elf Songs, die in ihrer Einfachheit gefangen nehmen und mit denen sie den Status des Geheimtipps endgültig hinter sich lässt.
Die Londoner Sängerin, Songschreiberin, Gitarristin, Pianistin und Produzentin bewegt sich in einem musikalisch kreativen Zwischenreich von Jazz, Alternative-Pop, Soul und Gospel. Julia Biel schafft es, intellektuellen Anspruch und Emotionalität miteinander zu verbinden. Ihre Stimme spiegelt die Erfahrung von Hoffnung und Entbehrung, von Trauer und Glück. Julia Biel ist keine der großen Stimmakrobatinnen, aber ihre Kompositionen sind durchdrungen von ihrer einzigartigen, grandiosen Stimmführung und ihr magischer Zauber nimmt den Hörer sofort gefangen und lässt ihn nicht mehr los. Aufgenommen in ihrem eigenen Studio, produziert von ihrem langjährigen Partner Idris Rahman und gemischt von Emre Ramazanoglu, verzaubert die Musik vom ersten Ton an.
Die gebürtige Engländerin mit britischer und deutscher Nationalität und mit südafrikanischen Wurzeln, begleitet sich selbst auf der schwarz-weißen Tastatur des Klaviers und kämpft zugleich gegen jedes polarisierende schwarz-weiß-Denken an. Durch ihre Musik entstehen Klanglandschaften, über die sie Menschen emotional erreichen will. Zugleich konfrontiert sie die Hörer mit ihrer Haltung, rüttelt auf, kämpft gegen Ungerechtigkeiten. „Denn auf der Ebene gemeinsamer Emotionen können Menschen Gemeinsamkeiten entdecken“, sagt Julia. „Hautfarbe, Sozialisation, politische Überzeugungskraft oder ein anderes gesellschaftliches Konstrukt sollten keinen Einfluss auf unsere Fähigkeiten haben, den anderen zu verstehen, sich in ihn hineinzuversetzen. Auch sollten niemandem Vorurteile gestattet sein, jemandem das Recht zu verweigern, menschliche Gefühle in all seinen Facetten auszudrücken.“
Ihre Songs handeln von Verwirrungen, Schmerzen, Unsicherheiten, von Freude und von Trauer, durchdrungen von berührender Poesie und von der nicht immer einfachen Bewältigung des Alltags. Diese Dialektik, aus melancholischer Vitalität und spürbarer Authentizität, geben ihr einen ganz eigenen künstlerischen Anspruch. Auch wenn immer wieder einige Namen großer Vokalistinnen in Bezug auf Julia Biel referenziert werden: auf „Black And White, Volume 1“ setzt sie eigene Maßstäbe, die mit Sicherheit andere Sängerinnen beeinflussen werden.
Schon mit ihrem Debütalbum im Jahr 2005, dem luftigen Folk-Jazz von „Not Alone“ hat Julia Biel einen sehr individuellen Weg beschritten, dem sie mit dem MOBO (britischer Musikpreis) nominierten „Love Letters and Other Missiles“ (2015) und dem von der Kritik gefeiertem „Julia Biel“ (2018) konsequent weiter gefolgt ist. Sie tourte erfolgreich in ihrem Heimatland, trat bei den größten Jazzfestivals in ganz Europa und darüber hinaus auf, war Support beim Bob Dylan Konzert in Stuttgart. Doch jedes Mal, wenn Sie von ihren Reisen nach Hause zurückkehrt, findet sie ihr Land gespaltener vor. „Als Nation durchlaufen wir meiner Meinung nach eine Phase des Lernens, was nämlich passiert, wenn wir unsere eigene Rolle in einer gemeinsamen globalen Geschichte nicht vollständig verstehen. Wie sich dies letztendlich auswirken wird, ist noch abzuwarten. Ich sage nicht, dass die Lösung dieses Problems einfach ist, aber meiner Meinung nach beginnt und endet alles mit der Gemeinsamkeit der menschlichen Erfahrung. Wenn wir daran festhalten und uns mit den wahren Gefühlen in uns selbst verbinden, haben wir die Chance, dass die Menschlichkeit siegt.“ Was da aus Julia Biel spricht, ist die Stimme des Herzens – ihres Herzens. Und „Black And White Vol 1“ ist ihr gesungenes Statement für diese Überzeugung. Eindringlich, unbeugsam, intensiv. Musik voller Schönheit.
Tracks
1 Broken Little Pieces
2 Diamond Dust
3 Room With a View
4 The Wilderness
5 Three Little Words
6 Shhh
7 Licence to Be Cruel
8 Little Girl
9 Onwards
10 Say It Out Loud
11 You Could Turn a Rainbow Grey
Julia Biel „Black and White Vol.1“
Brilljant Sounds