„›Was du für dein Recht hältst, ist das, worauf du dich niemals verlassen solltest. Falls du es tust, rechne mit allem‹, hatte mein Vater gesagt.“

Singer, La Fenice. Eine Geschichte, die anderen nützt, vielleicht noch in ferner Zukunft, mehr soll ihr Bericht gar nicht sein, sagt Angela del Moro am Schluss. Da ist sie dreiundzwanzig und hat mehr hinter sich als andere im doppelten Alter. Schon mit sechzehn hat sie es zu etwas gebracht, als Kurtisane, der einzige Beruf, in dem sie Geld verdienen, ein selbstbestimmtes Leben führen kann.

Der Absturz beginnt mit einem Nein: Sie wagt es, einen Stammkunden wegzuschicken, und die Rache des Abgewiesenen ist mörderisch. Andere überleben so etwas nicht, aber Angela will kein Opfer sein. Ihr Wiederaufstieg ist eine Sensation.

Das kann nicht nur gut gehen. Lea Singer erzählt die historisch verbürgten Erlebnisse einer jungen Frau, La Zaffetta genannt, im Venedig der Renaissance, und offenbart, wie nebenbei, die Abgründe der Serenissima in der Zeit eines Tizian oder Aretino.

Sie spricht durch die Person einer jungen Frau, die einen Skandal auslöste, weil sie sich das Recht nahm, ihre Wünsche zu leben. Und die zum Kult wurde auf einem der berühmtesten Bilder der Welt: Tizians Venus von Urbino.

Autorin
Lea Singer
, 1960 in München geboren, studierte Kunstgeschichte, Gesang, Musik- und Literaturwissenschaft. Mit ihren Roma-nen über historische Persönlichkeiten ist die gelernte Köchin und promovierte Kunst-historikerin ebenso erfolgreich wie mit ihren Sachbüchern, die sie als Eva Gesine Baur schreibt. Sie lebt in München und wurde für ihr belletristisches Werk mit dem Hannelore-Greve-Literaturpreis ausgezeichnet.

La Fenice
Autorin: Lea Singer
304 Seiten, gebunden
Kampa Verlag
Euro 23,00 (D)|
Euro 23,70 (A)
sFr 31,00 (UVP)
ISBN 978-3-311-10027-0