leviLevi hat auf der Beerdigung seiner Mutter die Urne geklaut. Jetzt versteckt er sich auf einem Hausdach mitten in Berlin.
Zwar wohnt ein paar Stockwerke unter seinem Lager immer noch sein Vater, aber von dem hat er noch nie viel mitbekommen. Und nach der Sache mit der Urne kann er sich sowieso nicht mehr blicken lassen.
Tigerschatten springen zwischen den Dächern, sitzen Levi im Nacken und streifen um die Urne – derselbe Tiger, der seine Mutter getötet hat, davon ist Levi überzeugt, auch wenn er in letzter Zeit viel zu schnell erwachsen werden musste und es eigentlich besser weiß. Im Kampf mit dem Verlust sucht der Junge sich seine eigenen Verbündeten: Da ist der mysteriöse Vincent, der mit ihm durch die Stadt fährt und im selben Haus wohnt, aber bis auf ein paar zwielichtige Geschäfte kaum etwas von sich preisgibt.
Und Kolja, der Kioskbesitzer, für den Gedächtnisschwund noch immer die beste Art ist, sein Leben zu bewältigen – ausgelöst durch jede Menge Whiskey. Aber die Erinnerungen tauchen genauso hartnäckig aus der Vergangenheit auf wie Koljas Bilder aus seiner Zeit als Kriegsfotograf, die er in einem Hinterzimmer seines Kiosks immer noch entwickelt.
Autorin
Carmen Buttjer
, 1988 geboren, wuchs in Deutschland und Finnland auf. Sie studierte an der Kunsthochschule Kassel. Carmen Buttjer lebt und schreibt in Berlin. Fuchsteufelsstill machte den Anfang, ein autobiografischer Text, der 2017 unter offenem Pseudonym beim Ullstein Verlag erschien. 2019 erschien ihr literarischer Debütroman Levi bei Galiani Berlin. Kürzere Texte sind daneben jeden Monat in ihrer Kolumne auf Vogue Online zu finden.
Levi
Autorin: Carmen Buttjer
304 Seiten, gebunden
Galiani Berlin
Euro 20,00 (D)
Euro 20,60 (A)
ISBN 978-3-86971-179-9