Lucy van Kuhl mit weiterer Vorab-Single „Der Moment, in dem es sticht“
In Lucy van Kuhls neuen Album „Alles auf Liebe“, das am 29.01.2021 bei Konstantin Weckers Label „Sturm&Klang“ erscheint, besingt die Klavier-Kabarettistin und Liedermacherin dieses uns alle unser Leben lang bewegende Thema, schwärmend, bitterböse, melancholisch: die Liebe hat eben viele Facetten. Und alleine macht Liebe ja keinen Spaß: so wird sie begleitet von der „Es-Chord-Band“ (Lorenzo Riessler, Schlagzeug; Nenad Uskokovic, Violoncello). Zusätzlich hat sie in einem Lied einen prominenten Duett-Partner: Konstantin Wecker.
In Lucy van Kuhls 2. Single Veröffentlichung „Der Moment, in dem es sticht“ geht es um die vielen kleinen (schmerzhaften) Momente, in denen man an einen Menschen erinnert wird, mit dem man in einer Beziehung war. Lucy van Kuhl, Liedermacherin und Klavier-Kabarettistin, zeigt sich hier von ihrer melancholischen Seite.
Video zu „Der Moment, in dem es sticht“
Alles auf Liebe – wie jetzt? Na klar, wir denken erst mal an Roulette. Vielleicht auch an Liebe als Droge. Solls ja geben. Und schon bereitet Lucy van Kuhl uns die erste Überraschung. Denn ihre Frage heißt: Was reimt sich ALLES AUF LIEBE? Neidvoll fällt der Blick auf andere Sprachen, in denen sich so sinnreich und klangvoll „amour“ auf „toujours“ reimt, „amore“ auf „cuore“ und „amor“ auf „matador“. Da haben wir mit „Liebe-Triebe-Hiebe“ nicht gerade das poetische Glückslos gezogen. Im Gegensatz zu diesem Album von Lucy van Kuhl. Hier ziehen Sie gleich fünfzehn Hauptgewinne. Versprochen.
Jedes dieser Lieder hat irgendwie mit Liebe zu tun: mit deren Erwachen und früher Romantik, wenn sich das Liebeskonto – angelegt mit FRÜHSTÜCK BEI TIFFANY und Jane Austen – erst später mit echten Küssen füllt. Oder die Liebe endet mit einer bitterbösen Bankrotterklärung am fünfzigsten HOCHZEITSTAG. Vielleicht auch mit der Einsicht, die gerade noch die Kurve kriegt: WENN ICH DICH NICHT HÄTTE.
Aber da ist auch DER SCHÖNSTE TAG IM JAHR, der sich anfühlt wie ein Capri-Eis, Stunden im Park ohne Zeitgefühl, während der Alltag der anderen vorbeizieht. Vielleicht ein Anfang und ein ZUHAUSE? Aber was, wenn sich die Wege doch trennen? Wird irgendwann eine freundliche Wehmut den Schmerz ablösen? Oder wirft es uns erneut aus der Bahn, wenn das Parfum einer wildfremden Person uns schmerzlich klar macht: Da ist er wieder, DER MOMENT, IN DEM ES STICHT.
Und was, wenn die Corona-Maßnahmen uns zu ABSTAND zwingen? Wobei der durchaus gewisse Vorteile hat. Aber wann endlich können wir diejenigen wieder umarmen, deren Zeit davonläuft? Wird es noch die Umarmungen geben, die kein Telefongespräch aufwiegen kann, LIEBE OMAMA?
Lucy van Kuhl liebt es, zu beobachten. Und sie teilt ihre Eindrücke mit uns in allerfeinstem Kopfkino. Ihre Bilder und Szenen werden für die Dauer eines Liedes unsere eigenen – vieles haben wir so oder so ähnlich selbst erlebt. Wir und unsere Eltern… jede noch so harmonische Kindheit mündet in die Pubertät, wo die Alten peinlich werden und die Kinder überheblich. Erst Jahre später gestehen wir uns ein, wie viel wir übernommen haben – das Willkommene und das Ungeliebte. Und könnten wir Lieder schreiben, würde es vielleicht eines wie dieses: FÜR EUCH.
Bei alldem zieht Lucy van Kuhl sämtliche musikalischen Register – zart hingetupft oder dissonant was auf die Ohren. Und ihre Sprache liegt da so selbstverständlich und authentisch drauf, dass man weiß: Die spricht auch so. Ist es nun Kabarett, was sie macht? Ist es Chanson? Wenn Lucy van Kuhl fremdgesteuerte Eigenliebe zu einem Song mit dem Titel DETOX verdichtet? Oder wenn sie in NICHT GENUG zu einem vernichtenden Rundumschlag ausholt: gegen Selbstanklagen, überambitionierte Nachbarinnen und reflexhafte Schuldgefühle. Ebenso wenn sie WILHELM porträtiert, den zwanghaften Knopfdrücker (Ähnlichkeiten mit real existierenden Schurken sind natürlich rein zufällig).
Klar ist das Kabarett. Nicht ohne Grund wählte die Jury sie 2019 für das renommierte Passauer ScharfrichterBeil aus (den Publikumspreis nahm Lucy van Kuhl auch gleich mit nach Hause). Den Hans-Bradtke-Preis 2017 erhielt sie für ihre virtuosen Chansons. Eines davon nahm Tim Fischer in sein Programm auf: LETZTER SOMMERTAG. Melancholischer Optimismus – geht das? Und ob – sogar in einer zusätzlichen französischen Version: DERNIÈRE JOURNÉE D’ÉTÉ.
Übrigens wurde Konstantin Wecker 2018 auf sie aufmerksam und holte sie in sein Label „Sturm und Klang“. Dort erschien bereits Lucys Album DAZWISCHEN. Und nun ALLES AUF LIEBE – mit dem besonderen Leckerbissen eines bitterbösen Duetts der beiden (HOCHZEITSTAG).
„Lucy van Kuhls Art zu musizieren und zu singen begeistert mich, ihre Worte sind poetisch und ironisch. Sie schafft ausdrucksstarke Bilder und setzt sie musikalisch ganz zauberhaft um.“ (Konstantin Wecker)