Orangen für Dostojewskij

Als Fjodor M. Dostojewskij zum ersten Mal Venedig besucht, ist das die Erfüllung eines Kindheitstraums. Doch ist er bereits 40, im Westen unbekannt und in einer beruflichen wie privaten Krise. Die Schönheit und Lebendigkeit Venedigs erreichen ihn nicht.

Da widerfährt ihm eine phantastische Begegnung: mit dem Komponisten Gioachino Rossini, 70, weltberühmt, eine Legende. Der barocke Genussmensch, Inbegriff mediterraner Leichtigkeit und Allegria, verzaubert ihn mit Lebensfreude und stellt den grüblerischen, schwermütigen Asketen in drei Tagen sozusagen vom Kopf auf die Beine. Die Gegensätze sind die größten – und doch erleben wir die Annäherung zweier hochsensibler Künstlerseelen, in teils grotesken, komischen und an die Grundfragen des Menschlichen rührenden Situationen und Gesprächen. „Ich habe Venedig noch mehr geliebt als Russland“, findet sich in privaten Notizen Dostojewskijs.

Der Roman spürt möglichen Ursachen dieser Liebe nach.

Autor
Michael Dangl
arbeitet als Schauspieler am Wiener Theater in der Josefstadt und am Staatstheater am Gärtnerplatz, München. Hauptrollen in Kino- und TV-Filmen, Konzerte, Lesungen. Sein zuletzt erschienenes Buch „Grado – abseits der Pfade“ führte ein Jahr die Bestsellerlisten. Seine Romane „Rampenflucht“ und „Schöne Aussicht Nr. 16“ (ebenfalls Braumüller) wurden ein Hörspiel bzw. ein Hörbuch. Michael Dangl veröffentlicht CDs eigener Geschichten, schreibt Theaterstücke und Drehbücher und gestaltet Konzertprogramme u.a. mit Künstlern wie Gidon Kremer und Konstantin Wecker. 2001 erhielt er den „Europäischen Kulturpreis“.

Orangen für Dostojewskij
Autor: Michael Dangl
480 Seiten, gebunden
Braumüller
Euro 24,00 (D)
ISBN 978-3-99200-297-9