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Paolo Fresu Quintet „re-Wanderlust“

„Ich weiß nicht, was mit mir passiert, wenn ich nachts an diese Orte komme. So müde, dass ich manchmal nicht einmal weiß, wo ich bin oder wo ich war, wenn ich noch hoch oben weile und man die ersten Lichter der Küste sieht. Wir können überall sein, sage ich mir, und meditiere. Es sind Gedanken an Orte, die niemandem gehören. Es sind Orte des Herzens und der tiefen Nacht. Wenn meine Schritte die Erde streicheln, weckt mich der Duft der Luft und der Blumen. Er flüstert: ‚Willkommen! Du bist nach Hause gekommen.‘ Dann stehe ich auf, wie neu, wie durch Magie, und erkenne mich durch die Erinnerungen, die mich weit wegbringen, in meine Landschaft und meine Lieben, mit Klängen, die ich besser kenne als alles andere, besser als die Musik, die ich mache und die mich weit wegbringt. Dann bin ich glücklich, denn ich kann mit diesem Land sprechen, nur ich kann das, wie in einem Geheimbund oder in einem in der Antike gezeichneten Pakt. ‚Ich komme zurück, um hier zu sterben… ich hoffe…‘, sage ich mir, und überlege schon, wann ich wieder gehen kann.“

Diesen eigentümlich-schönen Kurztext schrieb der „reisende Paolo Fresu“ auf Sardisch in den Jahren, in denen er von zuhause weg war. Damals lebte er in Paris, führte sein italienisches Quintett aber weiterhin. Am 13. Mai 1996 spielte er mit ebenjenem Ensemble beim internationalen „Jazz à Liège“-Festival in der belgischen Stadt Lüttich. Auf Empfehlung seiner damaligen Managerin hin, erweiterte er die Band um den jungen, belgischen Saxofonisten Erwin Vann zum Sextett. Gleich am Tag nach dem Festival-Auftritt betraten Fresu und seine fünf Mitmusiker das Studio A des frankophonen Radiosenders RTBF in Brüssel, um ein zweispuriges „Live“-Master einzuspielen. Dank der Vermittlung des französischen Produzenten Jean-Jacques Pussiau, wurde die Aufnahme 1997 unter dem Titel „Wanderlust“ erstmals veröffentlicht.

Das Material setzte sich aus alten und damals neuen Stücken des Quintetts zusammen, die anlässlich der Erweiterung zum Sextett neu arrangiert wurden. Die Stimmung der Aufnahmen ähnelte der, die bereits den Fresu-Alben „Ossi di Seppia“ (1991) und „Ensalada mistica“ (1994) zugrunde lag.

Außerdem addierte Fresu das Stück „Children Of 10000 Years“ aus der Feder von Erwin Vann, sowie Mal Waldrons Standard „Soul Eyes“. Das intensive, Soundtrack-artige Thema „Touch Her Soft Lips And Part“, geschrieben von William Walton, und ein Tribut an den belgischen Flötisten und Saxofonisten Bobby Jaspar, den das Festival in Lüttich 1996 ehrte, rundeten das Repertoire ab.

„Die CD beginnt mit dem Original-Arrangement des Stücks ‚Trunca E Peltunta“, das ich erstmals 1986 mit Dave Liebman aufgenommen hatte“, erzählt Paolo Fresu. „Aber das Stück ‚Wanderlust‘ gibt dem Projekt seine Identität. Der Begriff Wanderlust stammt aus dem Deutschen und meint das romantische Verlangen, zu Reisen und die Welt zu erkunden. Meine Intention war 1996, ein Album einzuspielen, dass sich wie eine Reise zur Seele ausnehmen sollte. Diese Reise beginnt jetzt mit der Wiederauflage des Albums erneut – gute 24 Jahre später. Ich habe die Wiederveröffentlichung ‚Re-Wanderlust‘ genannt, weil sie treffend ausdrückt, worum es auf der Platte immer noch geht.“

Dem ist eigentlich nicht mehr viel hinzuzufügen, außer, dass das Album Zeugnis einer überaus geglückten Aufnahmesession ist, die praktisch improvisiert war – Momentmusik im besten Sinne. „Re-Wanderlust“ umfasst 13 Stücke – rund eine Stunde und zehn Minuten großartiger Musik. Die Dynamik und Intensität, mit der das Quintett die Platte einspielte, ist beeindruckend. Und jetzt, 24 Jahre später, feiert genau diese Gruppe bereits ihr 36-jähriges Bestehen. Grund genug für Fresu, das Album neu gemastert und mit der Grafik „A piene mani“ des Künstlers Paolo Pezzi als Cover-Motiv, auf seinem eigenen Label Tǔk Music wieder zu veröffentlichen.

Tracks
01. Trunca E Peltunta
02. Favole
03. Wanderlust
04. Geremeas
05. Variazione Quattro
06. Children Of 10000 Years
07. Appuntamento Sul Treno
08. Soul Eyes
09. Seven Up
10. Hush
11. In Quelle Sere D’Autunno
12. Simplicity
13. Touch Her Soft Lips And Part

Paolo Fresu Quintet „re-Wanderlust“

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