Robert Carl Blank „Ungefähr genau hier“
Der in der Nähe von Frankfurt am Main geborene Gitarrist und Sänger tschechischer Abstammung hat sein Handwerk von der Pike auf gelernt. Schon als Teenager begann Robert Carl Blank, ausgestattet mit einem Drum-Computer und einem alten Kassettenrekorder, erste eigene Songs zu schreiben. Mit 16 übte er sich als musikalischer Direktor bei diversen Bandprojekten und bewies Feingefühl beim Arrangement sowie bei der Interpretation selbst geschriebener Songs. Wenig später experimentierte der eifrige junge Künstler dann (inzwischen im eigenem Homestudio) mit digitalen Soundquellen und Tonbandgeräten.
Nach einem Auslandsjahr in England wirkte Robert Carl Blank ab 1996 in den unterschiedlichsten Rock- und Pop-Bands des Rhein-Main-Gebietes als kreatives Element – vom Impulsgeber bis grundlegend richtungs-weisend. Viel Erfahrung im Aufnehmen und Arrangieren konnte er in dieser Zeit außerdem als Session Gitarrist bei diversen Pop-Produktionen sammeln. Als Gründungsmitglied der Band Boxer komponierte er für die Gruppe ab 1998 vermehrt eigenes Material aus den Bereichen R’n’B, Soul und Pop. Auf dem von Edo Zanki produzierten Debütalbum „Stick Together“ lieferte der inzwischen versierte Songschreiber sechs von den insgesamt zwölf Eigenkompositionen der Band, die u.a. als Opener für internationale Stars wie Elton John, Whitney Houston und Eros Ramazotti gastierte.
Seine tiefen musikalischen Weichenstellungen erhielt Blank allerdings nicht in Deutschland, sondern in den USA. Nach einem Praktikum in Chicago begleitete er Alt-Bluesmeister Carl Weathersby sechs Wochen lang auf dessen Tour als Gitarrist. Weathersby inspirierte Robert sofort, unter anderem auf Grund seiner Lebensphilosophie „it’s all about how many bars you can swing“. Dieses doppeldeutige Credo (bars = Kneipen oder eben auch Takte) ergänzte andere Leitideen wie „since you only got one life you might as well have a good one“. Robert Carl Blank ließ sich von der Schönheit dieser Konzepte leiten und fand viele weitere musikalische Einflussquellen, die eine ähnlich positive Grundstimmung nach außen tragen: Keb Mo, B.B. King, Marc Cohn, Eva Cassidy, Bernard Fanning (Powderfinger), Neil Finn (Crowded House), John Mayer, G. Love & Special Sauce oder The Getaway People.
Nach Beendigung seines Studiums der Politikwissenschaften und Amerikanistik an der Uni Frankfurt verbrachte Robert knapp anderthalb Jahre in Australien, wo seine musikalischen Fähigkeiten erstmals auf eine harte Probe gestellt wurden und wo er zum ersten Mal zeigen musste, dass er sich als Solo-Künstler auch international Gehör verschaffen konnte. Vom Teamplayer in einer Band zum One-Man-Act mit akustischer Gitarre lernte Blank energisch und durstig und entwickelte sich schnell zu einem charismatischen Sänger und Performer mit einer ganz eigenen Note.
Aus Australien zurückgekehrt setzte er nun auch im heimischen Deutschland die Schritte zur vollständigen Singer/Songwriter-Karriere fort und veröffentlichte im September 2003 ein erstes Album „Steps“ in Eigenregie. Es gelang ihm in diesem Jahr auch der Sprung ins Finale beim „PRINZ Talentwettbewerb“ (Kategorie Gesang), gefolgt vom ersten Platz beim „Festival der Straßenkünste“ (Kategorie Solo Act). Trotz seiner Solo-Ambitionen gründete Robert erneut eine eigene Band: Blank veröffentlichten in den Jahren 2005 bis 2007 insgesamt drei EPs, bevor sich ihr Namensgeber dazu entschloss, endgültig seinen Soloaktivitäten zu frönen.
Mit analoghaus als neues Label im Rücken und dem ersten offiziellen Album „Soul Circus“ lieferte Robert Carl Blank dann 2008 eine wahre Weltenbummler-CD ab, die von Medien und Fans begeisterte Kritiken ernten konnte. Gefühlvolle Kompositionen, die sich irgendwo zwischen Damian Rice, Pete Yorn und Ryan Adams bewegten. Mit analoghaus-Chef und Produzent Tom Ripphahn nahm er größtenteils live und, wie der Name des Labels schon sagt, analog und ohne digitale Hilfsmittel und reißerische Effekte auf.
Es folgte 2010 das Album „Last Time I Saw Dave” (analoghaus/Cargo), ebenfalls von Tom Ripphahn produziert. Der warme, analoge Sound des Vorgängeralbums wurde beibehalten, die Kompositionen hingegen sind ausgeklügelter und zeugen von der steten Weiterentwicklung eines Künstlers, der sich erfrischend vom allgemein einheitlichen Plastik-Retorten-Singer-Songwriter-Pop absetzt. Nach Mastering-Koryphäe Greg Calbi (Sterling Sound, NYC), der bei „Soul Circus” für den finalen Schliff zuständig war, betätigte dieses Mal Fred Kevorkian (u.a. John Mayer) in den New Yorker Avatar Studios die letzten Einstellungen an den Reglern. Der Erfolg von „Soul Circus” bei Kritikern und Fans wurde mit „Last Time I Saw Dave” deutlich erhöht. Es kam zu bundesweiten Vorstellungen des Albums im Radio, Rotationen der Single „Whatever She Does” sowie Radio Konzerte bei Radio Bremen und SR1.
Anfang 2012 nahm der unermüdlich arbeitende Künstler in Hamburg sein drittes Album „Rooms for Giants“ (Mokoh Music, 2015) auf, welches einen Richtungswechsel andeutete. Rockig, poppiger und schneller auf den Punkt kommen die 12 Songs daher. Auf dem Nachfolger „Fairground Distractions“ (SPV, 2016) ist die Liebe zur Spätphase der Beatles unüberhörbar, und Robert Carl Blank zeigt hier neben großartigen Songs auch ein riesiges Talent für Arrangement und Produktion.
In den letzten Jahren fand bei dem ständig tourenden Künstler jedoch eine Rückkehr zu seinem ursprünglichen Sound statt, und so lieferte sein fünftes und erstes selbst produzierte Studioalbum „The Poet“ (7us Media, 2019) größtenteils akustisch und folkig gehaltene Songs, garniert mit zarten bis bitter-süßen Streicherarrangements. Wir bekommen einen tiefen Einblick in die musikalische Sehnsuchtswelt eines Musikers, der das Werden dem Ankommen vorzieht, wie er im Titelsong des Albums singt. Robert macht hier ein großes emotionales Fass auf: Ein Album über die introspektive Welt des Songpoeten, der darauf besteht, dass nur die wirklich gute Liebe überleben kann. Es ist aber auch ein Album über Veränderung im Leben geworden. Wieder einmal zeigt Robert Carl Blank, wie groß das Talent dieses Mannes ist, einfach gute Songs zu schreiben und zu interpretieren.
Seit 2016 entwickelte sich Blank auch als Coach für Songwriting und Texten, um seine über all die Jahre des Schreibens gewachsene Erfahrung in Kursen und Einzelcoachings weiterzugeben. Er produziert seit 2019 inzwischen auch in seiner noch jungen Produktionsstätte „Songwerft“ Songs und Alben für andere Künstler und hat 2021 eine Weiterbildung zum Mixing & Mastering Engineer (Mastering Academy, Friedemann Tischmeyer) gemacht, um seine unermüdliche Kreativität handwerklich weiter zu stützen.
Seit 2022 arbeitet Robert an seinem ersten deutschsprachigen Album „ungefähr genau hier“, welches nun veröffentlicht wird.
Tracks
1 Ungefähr genau hier
2 Der Seemann
3 Die Zeichen werden lauter
4 Tief genug
5 Bis zehn
6 Der Baum
7 Das Gericht
8 Lieder für dich
9 Wie viel ist genug?
10 Vom grossen Glück
11 Veränderung bleibt
12 Autopilot
13 Ein bisschen mehr
Robert Carl Blank „Ungefähr genau hier“
Songwerft