Rockin‘ With the Krauts Vol. 5
Was soll ich sagen, oder besser habe ich es nicht gesagt, um mit The Gisha Brothers und Ray Charles zu sprechen: What’d I Say, the Krauts are rocking – zum fünften Mal. Bear Familys Serie ‚Rockin‘ with the Krauts‘ hat sich in den letzten drei Jahren zu einer der erfolgreichsten Serien des Labels aus Oldendorf entwickelt. Die ersten Ausgaben waren schnell ausverkauft, mussten regelmäßig nachgepresst werden und die Fans hungerten nach mehr Kraut, sorry, Rock and Roll.
Die CD fegt los mit Deutschlands King of Rock and Roll, dem großartigen Ted Herold. Ted liefert eine seiner beliebten und sehr gut gelungenen Cover-Versionen von Elvis Presley – Hey Baby (A Big Hunk O‘Love).
Volume 5 von ‚Rockin‘ with the Krauts‘ präsentiert auch wieder rauhen Garage Rock der frühen Sechziger, der wahren Entstehungsphase des Rock and Roll im Land der Dichter und Denker. The Phantom Brothers beweisen mit Chuck Berrys Beautiful Delilah, dass man auch im Land des Sauerkrauts mit Maracas umgehen konnte. Ihr punkiger Sound lässt nicht nur die Rolling Stones links liegen und fegt die Downliners Sect weg, sondern nimmt den Sound der 80er und 90er Jahre vorweg.
The Pralins rocken Chuck Berry etwas zivilisierter – mit schönem Kraut-Akzent und abgehangener Attitüde. Lou Reed ist nichts dagegen. The German Bonds mit I’m A Hog For You Baby und The Rollicks mit der ewigen Garagen-Hymne Louie Louie stoßen ins gleiche Horn. Die Strandpartys an Ost- und Nordsee mit illegalem Feuer und legalisiertem Marijuana sind gesichert – lass rocken!
Auf der Zusammenstellung finden sich aber auch Klassiker im Northern-Band- und Jump-Style wie Mr. Patton aus Manhattan von Werner Hass (warum einen Künstlernamen suchen, wenn der Papa mitgedacht hat) und der 3 Minuten Rock von Suzi Miller und den Starlets – manchmal reichen drei Minuten….
Mal Sondock, der über den WDR die Hitparade in die verdeutschten Haushalte an Rhein und Ruhr brachte, beweist mit Hey, Hallo Baby (Komm zum Record Hop) wohin sein Weg ging und dass er uns dabeihaben wollte.
Aber die wahren Knaller kommen versteckt daher: In einer Zeit, in der jeder Schlagersänger exotisch heißen musste – oder besser – einen exotischen Akzent haben musste, hatten auch Franken eine Chance eine Platte aufzunehmen. Rudi Büttner, klingt fasst wie Rock-a-Billy, machte schon Ende der 50er Jahre klar, welche Auswüchse die Anglizismen einst bringen werden. Denglisch Doobie -Dam-Dam.
Der Geheimtipp der CD kommt von der britischen Rhein-Armee aus Mönchengladbach: Doch Du lässt mich nie allein – ein Heimsuchungs-Rhumba, der uns verstört aber erregt zurücklässt.
Humor, Horror und Rock and Roll die Deutschen machten es – konnten es – wollen es!
Tracks
1 Hey baby (A big hunk o’love) – Herold, Ted
2 What I’d say – Gisha Brothers, The
3 Beautiful Delilah – Phantom Brothers, The
4 Talkin‘ ‚bout you – Pralins, The
5 Di-Di-Dinah – Sanders, Billy
6 3 Minuten Rock – Miller, Suzi & die Starlets
7 I’m a hog for you – German Bonds, The
8 Louie Louie – Rollicks, The
9 Kein Alibi (She rides with me) – Holm, Michael
10 Whole lot of shakin‘ goin‘ on – Reese, Peter & The Pages
11 Mr. Patton aus Manhattan (See you later, alligator) – Hass, Werner
12 Ich bin ein Mann (I’m a man) – Herold, Ted
13 Lucille – Peter & die Midnights
14 Hey, hallo baby – Sondock, Mal
15 Mashed potatoes – Rattles, The
16 Money (Gib mir Liebe) – Bats, The
17 Tokio – 5 Liverpools, The
18 Memphis, Tennessee – Spier, Bernd
19 Little by little – Shouters, The
20 Buona sera – Bendix, Ralf
21 Well… alright – Fats & His Cats
22 Ich liebe you (Chantilly Lace) – Büttner, Rudi
23 Billy boy – Mo, Billy
24 Doch du läßt mich nie allein (Bandstand Doll) – Sanders, Billy
25 Hey Ba-Ba-Re-Bop – Herold, Ted
26 Es ist schon wieder gleich Zehn (I’m gonna knock on your door) – Blum, Hans
27 Tell me what can I do – Rattles, The
28 Aus (Shout) – Peters, Peggy
29 Hey Balla Balla (Skinny Minnie) – Crazy Combo, The
30 Die Straße der Vergessenen – Kraus, Peter & die Rockies
31 Sexy Hexie (Stupid cupid) – Mann, Danny
32 So geht das jede Nacht – Freddy & die Dominos
33 99 Jahr‘ (geht meine Post jetzt nach Sing-Sing) – Bendix, Ralf
Rockin‘ With the Krauts Vol. 5
Bear Family