Ein alter Fall. Und Manz, Kriminaldirektor a. D., kann nicht anders: Der Rentner wird wieder zum Ermittler. Auch in eigener Sache.

Kriminaldirektor a. D. Manz hat sich behaglich eingerichtet in seinem Ruhestand im Dresdner Umland. Er rudert auf der Elbe, kümmert sich um seine Enkelkinder. Doch dann reißt ihn ein Brief der Staatsanwaltschaft Berlin aus seinem Alltag: Manz soll vor Gericht aussagen. Es geht um einen Mord im Jahr 1990, seinen letzten Fall in Berlin, den er nicht mehr abschließen konnte, weil er nach Dresden versetzt wurde.

Jetzt, fast dreißig Jahre später, scheint der Mörder gefunden. Während Manz alte Akten, Fotos, Protokolle sichtet, geschieht, was er nie wollte: Er versinkt in der Vergangenheit. Auch Vera erscheint vor seinem inneren Auge, die Kollegin, mit der er damals zusammengearbeitet hat und die kurz darauf plötzlich verstarb. Haben sie bei ihren Ermittlungen einen Fehler gemacht? Beim Prozess in Berlin muss Manz feststellen, dass etwas gründlich schiefläuft. Steht ein Unschuldiger vor Gericht?

Die Aufklärung des Falles verschränkt sich untrennbar mit Manz’ Blick in seine Vergangenheit, der Auseinandersetzung mit seinem Berufsleben, seiner Ehe, sich selbst. So steht am Ende auch Manz vor Gericht. Nur ist in diesem Fall er selbst der Richter.

Autor
Matthias Wittekindt
, geboren 1958 in Bonn, vergisst beim Schreiben oft alles um sich herum. Das passiert ihm in seiner Berliner Stadtwohnung genauso wie im Garten seines Hauses in Schmöckwitz am Zeuthener See, wo er im Sommer gern arbeitet. Nachmittags kommt dort immer mal ein Nachbar oder jemand vom Ortsverein vorbei, sagt, dass der Grill angeworfen wurde, und fragt, ob Wittekindt nicht Lust habe vorbeizukommen. »Klar, ich schreibe das hier nur noch schnell zu Ende …« Manchmal wird ihm dann abends noch ein übrig gebliebenes Würstchen vorbeigebracht. Der Vorteil: Er bleibt schlank. Und: Er kommt gut voran, sodass er sich immer mal ein paar Tage freinehmen kann, um etwas mit seiner Frau zu unternehmen, was nicht das Geringste mit seiner Arbeit zu tun hat. Aufgewachsen ist Matthias Wittekindt in Hamburg. Nach einem Studium der Architektur und Religionsphilosophie in Berlin und London hat er u.a. als Architekt, als Regisseur und als Theater- und Hörspielautor gearbeitet. Seit 2011 konzentriert er sich ganz auf seine von der Kritik hochgelobten Kriminalromane. 2014 erreichte Wittekindt mit seinem Roman »Marmormänner« den dritten Platz des Deutschen Krimipreises, mit »Die Tankstelle von Courcelles« gelangte er 2019 auf Platz zwei. Matthias Wittekindt hat eine erwachsene Tochter.

Vor Gericht
Autor: Matthias Wittekindt
320 Seiten, gebunden
Kampa Verlag
Ero 19,90 (D)
Euro 20,50 (A)
sFr 26,90 (UVP)
ISBN 978 3 311 12537 2