Werder im Nationalsozialismus
Hat Werder Bremens jüdischer Vereinspräsident Alfred Ries mit den Nazis kollaboriert – wie es immer wieder behauptet wird? Die Antwort ist eindeutig: nein. Dies belegen Quellen, die die Autorinnen von „Werder im Nationalsozialismus“ ausgewertet haben und die sie in diesem Buch erstmals der Öffentlichkeit präsentieren.
Ries, vor 1933 und nach 1945 Präsident des SV Werder, ist damit vom Kollaborationsverdacht freigesprochen. Neben diesem bedeutenden historischen Ergebnis fördern aber auch die weiteren, im Buch beschriebenen Lebensgeschichten jüdischer Werder-Mitglieder interessante Details aus dem Klubleben während der Zeit des NS-Regimes zu Tage.
Dabei wird vor allem auch das Bild eines bürgerlichen deutschen Sportvereins deutlich der sich ab 1933 schlagartig und ohne jeglichen Widerstand den antisemitischen und antidemokratischen Forderungen der NSDAP fügte. Auch vor diesem Hintergrund ist es das große Verdienst der Autoren dieses Sammelbandes, dass sie die Schicksale von Werderanern wie Leo Weinstein, Hugo Grünberg, Hansi Wolff, den Rosenthal-Brüdern und von Theo Eggert in bisher nicht gekannter Tiefe aufgearbeitet haben.
Ein außergewöhnliches, ein wertvolles Buch für alle Werder-Anhänger:innen, gerade auch in Zeiten wie diesen.
Autoren
Lukas Bracht, Carina Knapp-Kluge, Fabian Ettrich, Thomas Hafke, Dirk Harms, Dr. Marcus Meyer und Dr. Sabine Pamperrien kennen sich aus der Werder-Fanszene. Sie sind ausgebildete Historiker, Juristen und Journalist:innen.
Werder im Nationalsozialismus
Autoren: Lukas Bracht, Carina Knapp-Kluge, Fabian Ettrich, Thomas Hafke, Dirk Harms, Dr. Marcus Meyer, Dr. Sabine Pamperrien
320 Seiten, gebunden
Verlag Die Werkstatt
Euro 29,90 (D)
ISBN 978-3-730-70567-4